Duisburg.. Mit dem Zentrums für Bildungs- und Lernberatung im ehemaligen Café der Volkshochschule sollen vor allem Menschen erreicht werden, die bis dahin kein Interesse an Bildung hatten. Das Besondere: Alle Bürger werden unabhängig vom Träger beraten.

Mit dem Zentrum für Bildungs- und Lernberatung wird ein weiterer Schritt unternommen, die Bildungsaktivitäten in der Stadt zu vernetzen. Das sagte VHS-Chef Dr. Gerhard Jahn bei der Eröffnung des Beratungszentrums im ehemaligen Café der Volkshochschule an der Königstraße 47.

Das Besondere an der Einrichtung ist, dass hier alle Bürger kompetent und unabhängig vom Träger beraten werden, der ja sonst eher Interesse hat, das eigene Angebot an den Kunden zu bringen.

Duisburg ist mit dem Beratungszentrum weit vorn

Mit dem Beratungszentrum liege Duisburg weit vorn in Nordrhein-Westfalen, sei doch gerade erst ein Gutachten des Instituts für Erwachsenenbildung zu dem Ergebnis gekommen, dass es in NRW an einer „flächendeckenden, trägerneutralen“ Bildungsberatung fehle.

„Bildung ist mehr als Schule“, betonte Dezernent Karl Janssen. Gerade bei den Übergängen – vom Kindergarten zur Grundschule, von der Grundschule zur weiterführenden Schule – benötigten Eltern Unterstützung. Solche Aufgaben müssten nicht zu Hause im „kleinen Kämmerlein“ gelöst werden, so Janssen: „Hier gibt es Informationen für unterschiedliche Lebensphasen.“ Und Bildung sei schließlich ein lebenslanger Prozess.

Bildungslandschaft sei schwer zu durchschauen

Ob nachträgliche Schulabschlüsse oder betriebliche Weiterbildung – alle Fragen zur vielfältigen, aber dadurch auch schwer durchschaubaren Bildungslandschaft sollen „schnell, unbürokratisch und kostenlos“ beantwortet werden, sagt Projektkoordinator Klaus Peter Müller von „Lernen vor Ort“, dem im Februar gegründeten Bildungsnetzwerk mit 24 Mitgliedern – vom Arbeitskreis Familienbildung über Berlitz, Dekra und Diakonie bis hin zu TÜV und Uni.

Weitere Träger seien in Sicht. Ziel ist es, auch Menschen zu erreichen, „die bisher kein Interesse an Bildung nach der Schule zeigen“. Zudem soll das Beratungszentrum Anlaufstelle für Betriebe werden. „Jedem soll das passende Bildungsangebot gemacht werden“, sagt Norbert Geier, Sprecher des offenen Netzwerks. Um das Angebot bekannter zu machen, sollen etwa ein „Bildungsfrühstück“ oder eine „Nacht der Weiterbildung“ ins Leben gerufen werden.

Trägerunabhängige Beratung

Zur Eröffnung des Beratungszentrums durch Oberbürgermeister Adolf Sauerland war auch Werner Fuchs von der Bezirksregierung Düsseldorf gekommen. „Duisburg hat sich früh an der Netzwerkbildung beteiligt“, lobt er die Stadt. Es ist eine bemerkenswerte Entwicklung, trägerunabhängig Beratung anzubieten.“ Er zählt etwa auch Schul- oder Studienabbrecher zu den beratungsbedürftigen Menschen.

Die Öffnungszeiten des Zentrums für Lern- und Bildungsberatung, die noch ausgeweitet werden sollen: montags 9 bis 13 Uhr (mit Termin), dienstags und mittwochs 10 bis 13 Uhr (offene Beratung), donnerstags 13 bis 18 Uhr (mit Termin) und freitags 10 bis 13 Uhr (offen). Kontaktdaten: 283 5708, bildungsberatung@stadt-duisburg.de. Infos auch über die Homepage www.duisburg.de/lernenvorort.

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