Duisburg. . Der Duisburger Rechtsanwalt Uwe Tegtmeyer hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Staatsanwaltschaft erhoben: Gegen Duisburgs OB Sauerland und Lopavent-Chef-Schaller werde nach dem Loveparade-Drama bisher nicht ermittelt.

Vor fünf Wochen hat der Duisburger Rechtsanwalt Uwe Tegtmeyer eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Staatsanwaltschaft erhoben. Grund: Die Justizbehörde ermittelt im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe zwar gegen 16 Personen, nicht aber gegen die aus Tegtmeyers Sicht beiden Hauptverdächtigen, nämlich Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Lopavent-Chef Rainer Schaller.

Tegtmeyer wappnet sich mit viel Geduld. „Das wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die Beschwerde beschieden wird“, meint er. „Schließlich ermittelt die Staatsanwaltschaft ja noch.“ Tegtmeyer geht davon aus, dass die Taktik der Strafverfolgungsbehörde darin bestehe, nun zuerst gegen andere Verdächtige vorzugehen, um die beiden Hauptverdächtigen einzubeziehen. „Ob das die feine Art ist, darüber kann man sicher streiten“, so der erfahrene Jurist.

Es sei ein Versäumnis der Staatsanwaltschaft gewesen, das Ziel der Ermittlungstaktik nicht deutlicher in der Öffentlichkeit zu formulieren, bedauert Tegtmeyer. Ansonsten bescheinigt er der Justizbehörde ein schnelles und effektives Arbeiten: „Angesichts des Berges von Beweismaterial ist es sehr erfreulich, dass die Staatsanwaltschaft schon nach sechs Monaten zu einem ersten Ergebnis gekommen ist.“ Das sei ein Beleg dafür, dass offenbar mit Nachdruck an dem Fall gearbeitet werde.