Duisburg. .
Weil die MSV-Arena am Dienstag beim Pokal-Halbfinale gegen Cottbus ausverkauft ist, bedarf es einer Aufstockung der Besucher-Verpflegung und des Personals.
Das Zweitliga-Derby am Freitagabend beim Revierrivalen RWO war für die MSV-Profis kurz nach dem Schlusspfiff gedanklich abgehakt. Jetzt zählt nur noch das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Cottbus am Dienstag. Die Vorfreude steigt stündlich.
Weißes Hemd, blaue Schürze, die Würstchenzange fest in der Hand: Nathalie Wojcik hat ihr wichtigstes Arbeitsgerät für nächsten Dienstag schon parat. Wenn 31 500 Fußball-Fans die Ränge der ausverkauften MSV-Arena füllen, wird sie in einem der Kioske stehen. „Es kommt viel Arbeit auf uns zu, da müssen wir zusammenhalten“, sagt sie.
Die Studentin spricht aus Erfahrung: Seit 2008 hilft sie im Stadion-Catering aus. Einen solchen Andrang wie beim Spiel gegen Cottbus hatte sie erst einmal zu bewältigen: Beim Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern vor drei jahren hatte Nathalie ihren bisher einzigen Einsatz in einem ausverkauften Stadion.
Am Dienstag herrscht Vollauslastung: Alle 19 Verkaufsläden im Stadion werden geöffnet sein, dazu kommt ein Bierwagen. An jedem der Stände sind bis zu neun Personen im Einsatz. „Wir mussten eigens zwei Mal inserieren, um genügend Personal zu haben“, erzählt David Georgi, der Betriebsleiter des Arena-Caterings. An regulären Zweitliga-Spieltagen seien nur zehn bis zwölf der Kioske geöffnet. Statistisch gesehen verzehrt dann nur jeder dritte Stadionbesucher etwas. Jetzt ist aber entsprechend vorgesorgt: Tausende Extrawürstchen wollen und sollen verputzt werden.
„Bei einem ausverkauften Spiel müssen wir unseren personellen Aufwand in allen Bereichen verdoppeln“, sagt MSV-Pressesprecher Martin Haltermann. Dazu zählen nicht nur die Bier- und Würstchenverkäufer. Das gilt auch für die Ordner im Stadion.
Auch die DVG ist gewappnet, setzt wegen des Besucheransturms neben dem üblichen Angebot noch 32 Zusatzfahrzeuge ein. Der Takt auf den „Sportlinien“ 902 (Bahn) und 945 (Bus) wird verdichtet. Und um nach Spielschluss, wenn alle gleichzeitig heimgefahren werden wollen, stehen zehn Zusatz-Gelenkbusse bereit. Laut DVG-Sprecher Helmut Schoofs werden die üblichen Haltepunkte angesteuert. Eine gesonderte Fantrennung werde nicht vorgenommen. „Wir hoffen auf ein schönes, friedliches Spiel“, so Schoofs – auf und abseits des Fußballfeldes.
Für die Polizei ist MSV gegen Cottbus keine Problembegegnung. Die Zahl der Einsatzkräfte wird nicht verstärkt. Jedoch wird es wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens zu längeren Staus bei der An- und Abreise kommen.
Zurück zu Nathalie Wojcik: Sie zählt sich selbst zur Fangemeinde der Meidericher. Drei Stunden vor Spielbeginn muss sie am Dienstag vor Ort sein, vom Pokal-Spiel wird sie aber nicht viel mitbekommen. „Das ist ein bisschen ärgerlich, aber ich bin das ja gewohnt.“ Ihre Kollegen, die mit Bauchladen und mobiler Bier-Zapfstation das Publikum versorgen, beneidet sie jedenfalls nicht. Sie hat keine Lust auf das Gedränge. Da brät sie lieber ein paar leckere Extrawürste.
DFB-Pokal-Vorverkauf beim MSV
