Duisburg.

Der Unglückstanker „Waldhof“ hat seinen vorläufigen Liegeplatz am Kultushafen in Wanheimerort erreicht. Dort bleibt er bis Dienstag liegen. Dann wird der havarierte Säuretanker zur Neuen Triton-Werft nach Meiderich geschleppt und dort aufs Trockendock gezogen.

Letzte Reinigungsarbeiten

In der Nacht zum Freitag war der 110 Meter lange Tanker vom Schubboot „Marshal“ von der Loreley nach Duisburg geschleppt worden, begleitet auch vom Duisburger Bergekran „Grizzly“. Gleich am Morgen begannen Arbeitertrupps in weißen Schutzanzügen damit, letzte Reinigungsarbeiten an dem Säuretanker durchzuführen.

Auf der Triton-Werft beginnen dann am Dienstag die Untersuchungen zur immer noch nicht geklärten Frage, wie der Tanker kentern konnte, und zum technischen Zustand des Schiffes. Auch die Wasserschutzpolizei St. Goar wird nochmal in Duisburg das Schiff ermittlungstechnisch begutachten. Laut Auskunft der Koblenzer Staatsanwaltschaft ist der Tanker aber nicht beschlagnahmt.

Kein normaler Auftrag

Weitere Angaben will der Schiffseigner, die Rheinfracht-Reederei, erst nach den weiteren Untersuchungen machen. Bestätigt wurde lediglich, dass die Meidericher Triton-Werft beauftragt wurde. Für Werftchefin Petronella Jacobs ist die „Waldhof“ kein normaler Auftrag. Der Tanker, dessen Havarie der schwerste und kostspieligste Schiffsunfall am Mittelrhein war, lag nach seinem Kentern immerhin einen Monat unter Wasser und weist schwerste Schäden auf. Zudem: Das Unglück forderte mutmaßlich zwei Menschenleben. Erst nach einer technischen Bestandsaufnahme wird klar sein, ob das Schiff überhaupt repariert werden kann. Nicht nur Brücke und Wohnräume sind komplett zerstört, auch der Maschinenraum weist schwerste Schäden auf. Unklar ist auch, ob sich nicht der Schiffsrumpf beim Kentern verzogen hat.