Duisburg.

Fast 19.000 Stimmen haben WAZ-Leser und DerWesten-Nutzer bei der Online-Abstimmung zum Duisburg-Image nach der Loveparade-Katastrophe bisher abgegeben. Ergebnis: Die große Mehrheit setzt auf ein besseres Bild der Stadt.

Das WAZ-Leservotum zum Duisburg-Image nach der Loveparade-Katastrophe mag nicht repräsentativ sein. Doch allein die ungewöhnlich große Resonanz von fast 19.000 Klicks in einer Woche belegt, wie sehr die Frage die Duisburger bewegt, zeigt Stimmungstrends. Ausgelöst durch heftige Kritik aus der Wirtschaft an Duisburgs SPD-Chef Ralf Jäger, der Duisburg besorgt als „gelähmte Stadt“ bezeichnet hatte und zugleich für einen Aufbruch warb, hatte die WAZ auf DerWesten.de/duisburg zur Abstimmung gestellt: „Hat Duisburg Zukunft oder ist der Ruf vorerst ruiniert?“. 80% glauben: Bei aller Tragik der Loveparade soll „die Stadt nach vorne schauen“.

Für Katrin Scheib, Chefin vom Dienst bei DerWesten, ist die Resonanz bemerkenswert: „Das ist für ein Voting auf einer Stadtseite eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung in sehr kurzer Zeit.“ Weil die Teilnehmer binnen einer Woche mehrere Stimmen abgeben konnten, sei das Ergebnis zwar nicht repräsentativ, so Scheib: „Aussagekräftig ist es aber dennoch.“

Hermann Kewitz, der Vorsitzende von Pro Duisburg, ist über das Stimmungsbild nicht einmal überrascht: „Die Leute mögen ihre Stadt“, glaubt er und warnt zugleich: „Wenn man übers Image nachdenken muss, hat man in der Tat ein Imageproblem.“ Dabei zählt Duisburgs Bürgerverein gewiss nicht zu den Loveparade-Verdrängern und ist eine der treibenden Kräfte des Gedenkens an die Katastrophe. Kewitz erinnert zudem daran, dass auf Anerkennung gestoßen sei, wie die Duisburger Bevölkerung ihre Trauer gezeigt hatte. „Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind“, wirbt Kewitz für „gesundes Selbstbewusstsein“ und ein Zusammenrücken. Von Imagekampagnen hält er wenig: „Das wäre nur eine Hülle, wir müssen unsere Stärken zeigen. Wir müssen was machen. Veranstaltungen etwa, im Sport, in der Kultur.“

„Dass die Mehrheit der Teilnehmer meint, dass Duisburg eine Zukunft hat, freut uns“, so Stadtmarketing-Chef Uwe Gerste: „Die besten Botschafter Duisburgs sind die Bürger selbst.“ Auch Gerste sieht eigenes Selbstbewusstsein als treibende Kraft, positive Zeichen zu setzen und die Stärken zu stärken. An deren Wahrnehmung will die DMG arbeiten.