Bei der Suche nach einer Gedenkstele für die Loveparade mache es sich die Initiative Spendentrauermarsch auch schwer, weil sie auf künstlerischen Sachverstand verzichtet, so Raimund Stecker, Direktor des Lehmbruck-Museums. „Wir leben in einer sehr spezialisierten Gesellschaft. Ich würde ja auch nicht auf die Idee kommen, ein Bundesligaspiel zu pfeifen“, sagt Stecker. Im Fußball seien Fußballexperten gefragt, und über Kunst dürfe nicht am Küchentisch verhandelt werden.
Der zunächst ausgewählte und dann wegen des Plagiat-Vorwurfs verworfene Entwurf von Jürgen Meister sei zwar „nichts Weltbewegendes“ gewesen, hätte aber zu einem „wirkliches Signet“, einem Zeichen, werden können, findet Stecker. „Aber wir sind nicht gefragt worden.“ Überhaupt seien sehr gute Entwürfe unter den 38 eingereichten Vorschlägen Duisburger Künstler. „Ich war positiv überrascht."
Zumal die Gedenkstele „ein ganz heikles Thema“ sei. Hätten doch zwischen der Freude und dem Tragischen nur wenige Minuten gelegen. Und es solle ja kein Objekt entstehen, das das Tanzen schlecht mache. Anne Horstmeier