Duisburg. .
Selbst Fast Food ist kein Garant mehr für eine lange Imbiss-Lebensdauer am Duisburger Hauptbahnhof. „Die Curry Wurst“ auf dem Bahnhofsvorplatz schließt zur Jahresmitte. Und auch die Burgerbraterei in unmittelbarer Nachbarschaft soll wohl ebenso ausgetauscht werden.
„Sie glauben ja gar nicht, wie viele Leute morgens schon vor dem Laden stehen und warten, dass wir um 9 Uhr öffnen“, sagt die Mitarbeiterin eines kleinen Geschäfts, das vor allem Accessoires verkauft. Hat frau die Handcreme vergessen, wird sie schnell im Drogeriemarkt gegenüber fündig. Fühlt sie sich ohne Armreif nackt am Handgelenk, wird schnell Ersatz besorgt. Das belegte Brötchen kommt von der Bäckerei Müller oder einem der anderen Filialisten, die sich auf Sandwiches und Co spezialisiert haben.
„Alles ist so uniform, mittlerweile wissen die Leute ja nicht mehr, in welchem Bahnhof sie eigentlich sind“, beklagt Heike Grubert. Ihre Boutique, ein Obst- und Gemüsestand am Ostausgang, der Blumenladen und die Bäckerei Müller sind noch die einzigen inhabergeführten Geschäfte aus Duisburg.
„Unser Vertrag läuft auch bald aus, aber wir haben noch nichts gehört“, erklärt Birgit Brendle, Betreiberin des Obst- und Gemüsegeschäfts. Seit 20 Jahren gibt es bei ihr Äpfel, Birnen, Trauben und allerlei anderes Gesundes zu kaufen. Die Duisburgerin ging mit der Zeit und bietet inzwischen fertigen Obstsalat an. „Die Essgewohnheiten der Kunden haben sich verändert, die meisten wollen nur noch Fast Food. Man muss etwas tun, um sie zu halten.“ Also schnibbelt sie eine Extraportion Birnen oder andere Sorten, wenn einer die Zutaten im Fruchtsalat nicht mag. Insgesamt würde man von der Neugestaltung „hinten am Ostausgang“ jedoch wenig merken.
Selbst Fast Food ist kein Garant mehr für eine lange Imbiss-Lebensdauer: „Die Curry Wurst“ auf dem Bahnhofsvorplatz schließt zur Jahresmitte. Betreiber Klaus Eilers hat allerdings frühzeitig von der Kündigung erfahren. „Es ist unser einziger Imbiss. Er läuft zwar gut, aber Pommes-Currywurst ist nicht mehr besonders zeitgemäß“, vermutet der Düsseldorfer Unternehmer. Er rechnet nicht mehr damit, nach der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zurückzukehren. Stattdessen will er sich jetzt voll und ganz aufs Automatengeschäft konzentrieren. Die Burgerbraterei in unmittelbarer Nachbarschaft soll übrigens ebenso ausgetauscht werden. Stattdessen wird wohl ein anderer amerikanischer Betrieb demnächst am Bahnhof seine Menüs verkaufen, heißt es.