Duisburg. .
Seit November sitzt Ricardo K. in Untersuchungshaft. Der Verdacht, der 47-jährige verurteilte Sex-Täter habe in Duisburg-Homberg eine Zehnjährige angegriffen, erhärtete sich bisher nicht. In U-Haft bleibt K. dennoch. Er habe gegen Auflagen verstoßen.
Seit Ende November sitzt Ricardo K. nun schon in Untersuchungshaft. Der Tatverdacht, dass der 47-Jährige damals auf der Kirchstraße in Homberg ein 10-jähriges Mädchen angegriffen haben soll, erhärtete sich nach den bisherigen Recherchen der Staatsanwaltschaft Duisburg jedoch nicht. „Wir können ihm die Tat bislang nicht nachweisen“, erklärte Detlef Nowotsch, der Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern auf WAZ-Anfrage. Jedoch stünde noch eine wichtige Untersuchung aus.
Die Bekleidung des Mädchens werde, so Nowotsch, derzeit noch einmal im Labor überprüft, ob sich Spuren von DNA darauf finden lassen. Sollte das der Fall sein, wird dieser genetische „Fingerabdruck“ mit dem des Beschuldigten verglichen.
Gerade erst aus Sicherungsverwahrung entlassen
Der ehemalige Sexualstraftäter, der erst kurz vor seiner Ankunft in Duisburg aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden war, bleibt aber auf jeden Fall vorerst in U-Haft, weil ihm von der Ermittlungsbehörde nun eine weitere Straftat vorgeworfen wird. Er soll gegen Auflagen der Führungsaufsicht verstoßen haben.
Die Führungsaufsichtsstelle für Ricardo K. ist das Landgericht Duisburg. Dort wurde nach seiner Entlassung aus der Sicherungsverwahrung angeordnet, dass er sich künftig von Alkohol und Cannabis fernzuhalten habe. Eine weitere Auflage besagte, dass er das Duisburger Stadtgebiet nur nach vorheriger Anmeldung und erfolgter Genehmigung durch die Behörde verlassen dürfe. Gegen all’ diese Auflagen habe Ricardo K. verstoßen.
Verhandlung "möglichst in wenigen Monaten"
Laut Nowotsch muss wegen dieses Deliktes aber erst noch Anklage gegen Ricardo K. erhoben werden. Ein Richter entscheidet dann, ob es zu einer Verhandlung kommt. „Das soll bald geschehen sein, möglichst in einigen wenigen Monaten“, so die Staatsanwaltschaft. So lange bleibe der Mann auf jeden Fall in U-Haft.
Da nach bisherigem Stand der Ermittlunglen Ricardo K. nicht für den Angriff auf das Mädchen in Homberg verantwortlich ist, befindet sich der tatsächliche Täter womöglich noch auf freiem Fuß. „Wir haben aber bislang noch keinen Anhaltspunkt für die Fahndung nach einem anderen“, stellte Nowotsch klar. Die Beschreibungen des Mädchens und anderer Zeugen seien nicht ausreichend.