Duisburg. .

Die letzte Blütezeit ist in Hamborn mit dem Namen von Katja Enzweiler verbunden. Sie galt als die „First Lady der Hamborner Kinowelt“. Als Erstaufführungsrechte nur noch an Häuser in Stadtmitte vergeben wurden, schloss als letztes Hamborner Kino.

Nach 1945 stiegen die Kinos in Hamborn zu neuer Blüte auf. Mitte der 60er Jahre gab es sogar elf an der Zahl. In Hamborn selbst waren das weiterhin „Lichtburg“ und „Metropol“. Hochburg war wieder Marxloh, wo es jetzt sogar sechs Lichtspielhäuser gab. Den Krieg überlebt hatten „Mo­dernes Theater“ und „Provi“. Neu hinzugekommen wa­ren „Roxy“ an der Weseler Straße, das „Atlantis“, ebenfalls dort, das „Odeon“ Am Johannismarkt, ein umgebauter Gaststättensaal, und das „Capitol“ an der Freiligrathstraße in Obermarxloh.

In Neumühl schließlich exis­tierten „Corso“ und „Schau­burg“ weiter. Seit An­fang der 50er Jahre gab es an der Lehrerstraße zudem noch das „Deli“, heute ein Wohnhaus. In Bruckhausen existierte das „Atrium“ bis in die 60er Jahre weiter. Und an der Ecke Diesel-/Eitelstraße entstand Mitte der 50er Jahre ein neues Kino, das heute durch einen Moschee-Neubau ersetzt ist.

Die letzte Blütezeit ist in Hamborn mit dem Namen von Katja Enzweiler verbunden, der Mutter des heutigen Ratsherrn. Sie galt als die „First Lady der Hamborner Kinowelt“.

1946 hatte sie mit dem „Ca­pitol“ an der Norbertuskirche in Obermarxloh begonnen. 1949 war das „Roxy“ und 1954 noch das „Atlantis“ hinzugekommen. Mit rund 1000 Plätzen war es fortan Hamborns größtes Kino - ein Erstaufführungskino. Hier drängelten sich die Menschen Ende der 50er Jahre zur Premiere von „Liane, Mädchen aus dem Urwald“ mit Hardy Krüger und Marion Michael. Polizei-Eskorten mussten die Stars vor dem Be­sucherandrang schützen. „Ausverkaufte Ki­nos waren damals die Regel“, äußerte Katja Enzweiler 1987.

Streifen wie „Der Schrecken vom Amazonas“ oder „Das Tal der Könige“ lockten die Zu­schauer an. Ab Mitte der 60er Jahre änderte sich das. Das Fernsehen forderte seinen Tribut. Die meisten Kinos verschwanden. Als Erstaufführungsrechte dann nur noch an Häuser in Stadtmitte vergeben wurden, schloss als letztes Hamborner Kino das „Atlantis“ 1972 seine Pforten.