Beim Jugendlandtag haben drei Tage lang Jugendliche das Sagen. Fünf Duisburger wollen ein Wörtchen mitreden.
Politiker sind jung und engagiert – und zwar durch die vollbesetzten Bänke aller Fraktionen. Vom 28. bis 30. Juni wird dieses Bild der Wahrheit entsprechen. Drei Tage lang werden Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen frischen Wind in den Plenarmuff des Landtags bringen. Mit dabei sind auch fünf Duisburger.
„Ich wollte mal mitreden und mitmischen”, erklärt Jennifer Jonczyk vom Krupp-Gymnasium ihre Teilnahme am Jugendlandtag. Gelegenheit dazu gibt es reichlich: Ausschüsse wollen gebildet, Fachleute gehört und schließlich Reden vor dem Plenum geschwungen werden. Die Beschlüsse der Nachwuchspolitiker sollen nicht ungehört verhallen. Der SPD-Abgeordnete Ralf Jäger verspricht: „Das ist nicht nur eine Showveranstaltung des Landtags. Wir werden die Beschlüsse der Jugendlichen mit großer Ernsthaftigkeit diskutieren.”
Auf der Tagesordnung stehen zum Beispiel sogenannte Killerspiele oder die Idee, Zeugnisse für Lehrer einzuführen. Die Themen wurden von der Landtagspräsidentin vorgeschlagen. Das heißt aber noch lange nicht, dass andere Themen nicht zur Sprache kommen. „Letztes Jahr haben die Jugendlichen die Veranstaltung schlichtweg gesprengt”, grinst Jäger. Redebedarf sehen die Schüler auch bei Kopfnoten und Studiengebühren. Besonders über die regt sich Annekathrin Misske vom Steinbart Gymnasium auf: „Bildung als wirtschaftliches Gut anzusehen find ich falsch. Egal aus welchem Milieu man kommt, man sollte immer ein Recht auf Bildung haben.”
Die 18-Jährige schnupperte schon während eines Praktikums im Bundestag im vergangenen Jahr Politikluft. Im Jugendlandtag will sie nicht nur die Nase, sondern auch den Mund aufmachen. „Ich möchte mal beweisen, dass wenn man sich wirklich einbringt, man auch was erreichen kann.”
Misskes Interesse für Politik kommt nicht von ungefähr. „Ich komme aus einem politisch sehr interessierten Elternhaus, wir diskutieren zu Hause viel.” Das findet sie wichtig: „Ich wüsste nicht, wie wir ohne Politik dastehen würden.” Wahlmuffeln sagt sie klipp und klar die Meinung: „Ihr müsst Euch nicht beschweren, wenn Ihr nicht wählt.”
Die fünf Duisburger zeigen also, dass Politik auch für Schüler interessant sein kann. Auch wenn die Lehrer das teilweise kaum glauben konnten: „Die wollten alle die Einladung sehen”, schmunzelt Jennifer.