Duisburg. .
Lisbeth Sternbeck ist eine richtig knuffige Oma. Witzig, gut gelaunt. Am 2. Weihnachtstag wird sie 100. „Manchmal sind Alte ja so knorrig und missmutig. Das gibt’s bei mir nicht“, sagt sie und hat gleich ein Beispiel.
„Manche jammern, dass sie nicht mehr richtig schlafen. Ich schlaf’ schon seit 2008 nicht mehr gut. Aber sich beklagen? Nein.“
„Wie man alt wird, ist Charaktersache“, betont die gebürtige Berlinerin. Sie legt Wert darauf, dass der Vorort Neukölln ihre Heimat ist. „Früher hieß es Rixdorf. Schöne Alleen gibt es dort. Es ist viel grüner als Berlin.“
1964 heiratete Lisbeth, eigentlich Elisabeth, die als Vierjährige noch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebte, ihren zweiten Mann Willi, in dessen Blusenschneiderei sie lange gearbeitet hatte. 1970 zog das Paar, das keine gemeinsamen Kinder hatte, nach Duisburg, wo Willis Tochter lebte. „Von Anfang an wohnten wir in Wanheimer-ort“, so Lisbeth Sternberg, die mit Unterstützung ihrer Helferinnen und Helfer noch in den eigenen vier Wänden lebt. Es kommt ein Pflegedienst, Essen auf Rädern wird geliefert, und die ganze Woche über wird sie hauswirtschaftlich betreut von Ulrike Naß.
Mit ihr geht sie einkaufen, zum Friseur, zur Fußpflege. Doch manchmal rennt sie - trotz Arthrose - noch selbst zum Supermarkt um die Ecke. „Neulich, als der erste Schnee fiel, hat sie sich mehrere Pakete Salzstangen besorgt“, weiß Ulrike Naß. „Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann macht sie das auch.“
Mit großer Freude nascht Lisbeth Sternbeck seit ihrer Kindheit Obst. Jeden Tag. Äpfel, Birnen, Clementinen. „Egal was, aber am liebsten Weintrauben.“ Ein heißer Tipp, denn: „Wer viel Obst isst, kriegt keine runzlige Haut.“