Duisburg/Krefeld/Bochum..
Ein Gaskraftwerk statt eines Kohlekraftwerks in Uerdingen? Die Signale mehren sich: Trianel gab bekannt, dass die Machbarkeit eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks geprüft werde. Ein Ratsbeschluss aus Bochum stützt den Verzicht auf Kohlekraftwerke.
Duisburg kann vermutlich aufatmen: Die Chancen, dass in Uerdingen statt eines Kohlekraftwerks ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk gebaut wird, sind gestiegen. So sieht es jedenfalls der Fraktionssprecher der Grünen, Dieter Kantel. Hintergrund ist ein Beschluss im Zusammenhang mit dem Kauf der Steag durch das Stadtwerke-Konsortium, der am Donnerstag vom Rat in Bochum gefällt wurde.
Dort wurde ein Antrag von SPD, Linken und Grünen beschlossen, in dem der Verzicht auf die Planung neuer Kohlekraftwerke durch die Steag und die Stadtwerke Bochum „einschließlich des Trianel-Projekts Krefeld“ vom Rat begrüßt wird. Dieser Beschluss richtet sich an die Adresse der Bochumer Stadtwerke (Mehrheitsgesellschafter ist die Stadt Bochum mit 57 %), die wiederum Mehrheitsgesellschafter der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (ewmr) sind. Über diese Gesellschaft sind die Stadtwerke wiederum der größte Gesellschafter von Trianel mit 27,8 Prozent.
Machbarkeit wird geprüft
Am Nikolaustag überraschte Trianel bereits mit der Mitteilung, dass man den Auftrag habe, die Machbarkeit eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) statt eines Kohlekraftwerks am Standort Uerdingen zu prüfen. Zwar läuft das Genehmigungsverfahren für das Kohlekraftwerk weiter, doch scheint der Protest zahlreicher Umweltschützer dagegen Wirkung zu zeigen. In Bochum wollen die dortigen Grünen ihren Stadtwerken den Verzicht auf das Kohlekraftwerk nun ins Stammbuch schreiben.
Prof. Dieter Kantel, reagierte am Freitag erfreut auf die Nachricht aus Bochum: „Ich denke, dass sich jetzt schon die Überlegung, sich an der Steag zu beteiligen, bezahlt macht: Eine Verschärfung der Umweltbelastung für Duisburg wird verhindert. Es ist ein wichtiges Zeichen für den geplanten ökologischen Umbau der Steag.“
Trianel-Sprecher Elmar Thyen erklärte allerdings gegenüber der Redaktion, dass man die Beschlüsse zwar zur Kenntnis genommen habe, aber: „Ich sehe keine Auswirkungen auf das Vorhaben in Krefeld.“