Duisburg. .
Da saßen die drei Planer und wussten nicht, was sie planen sollten. Bisher hatte die „szenario Weihnachtsfeier“ stets ein Motto. Zuletzt war der Untertitel „Weihnachtsoratorium“, die biblische Geschichte wurde – an einigen Stellen deutlich verändert – in Punk- und Popsongs nacherzählt.
Doch die Vertreter von szenario, Djäzz und der musikalische Leiter, Thomas Block, fanden 2010 zunächst nicht den richtigen Dreh. „Dann fragen wir einfach mal, wer mitspielen möchte. Danach können wir uns immer noch was überlegen.“ Der 23. Dezember entwickelte sich schon bald zum Selbstläufer.
Schon nach wenigen Tagen war klar: Das traditionelle Weihnachtskonzert sollte in diesem Jahr zu einer Best-of-Show der Duisburger Musikszene werden. Denn eine telefonische Zusage generierte gleich den nächsten Anruf. Das Ansinnen sprach sich schnell herum. Als die ersten Künstler ihre Teilnahme bestätigten, wollten sich die anderen nicht lumpen lassen. „Tom Liwa spielt mit? Dann sind wir auch dabei.“ „Die Soulpunks kommen? Ich auch.“ Tim Isfort, Dirk Wolff, Phono Royal – und so weiter, und so fort.
Der Heiligabend-Vorabend im Djäzz ist in der Szene zu einem wichtigen Termin geworden. Dass keiner der Musiker eine Gage für seinen Auftritt bekommt? Kein Problem. Dass der Veranstaltungsort vom Eintritt keine müde Mark sieht, weil das Geld komplett an „Pro Kids“ gespendet wird? Egal. Durch die langjährige Unterstützung der Sparkasse Duisburg, den Einstieg der Veranstaltungsfirma Höhnerbach und der helfenden Hände ist aus der ursprünglich bescheidenen Weihnachtsfeier ein Benefizkonzert geworden, und mehr noch: Die Bestandsaufnahme der Musikszene ist einmalig. Kurz bevor das Kulturhauptstadtjahr den Löffel abgibt, steht Duisburg ohne Projektmacher und „Ruhr.2010“-Apparat zusammen.
Das Konzept ist in diesem Jahr ein neues: Erstmals wird auf zwei kleinen Bühnen gespielt, die den Namen der beiden Sponsoren tragen. Auf der Sparkassen-Bühne steht eine feste Band, bestückt mit Profimusikern, die wechselnde Solisten begleiten. Auf der Höhnerbach-Bühne treten Bands auf, die auch sonst zusammenspielen. Auch wenn es sicher eng wird, finden so Jazz, Punk, Rock, Rap, Elektro und mehr ihren Platz.
Flowerpornoes, Cama Maya, Phono Royal, Stathi, Niko & A!Damn, Maxstah, 24/7 Fucked Ups, Elektra Ursula, Stefan Mühlenkamp, Andre Meisner, Giuseppe Mautone, Tobias Rotsch, Matthias Dymke, Resistanzen2, Marecco Marocco, Markus Engels, Claudia Basso, Hendrik (Paranoia), Michael Hanhart, Dirk Wolff, Roman Romero, Soulpunks, Stefan Höhnerbach, Klaus & Thommie, Markus Krieger, Tim Isfort, Till Steinebach, Thomas Block.