Selbsthilfegruppe „MassenPanik Selbsthilfe e.V.“ und Internet-Portal „DocuNews.org“ kritisieren, dass wichtige Dokumente zur Loveparade-Katastrophe nicht veröffentlicht wurden. Um die Aufklärung voranzutreiben, organisieren sie einen Kongress.
Die Selbsthilfegruppe „MassenPanik Selbsthilfe e.V.“ und das Internet-Portal „DocuNews.org“ kritisieren, dass viereinhalb Monate nach der Loveparade-Katastrophe entscheidende Dokumente nicht offen auf den Tisch gelegt werden.
In Richtung der Stadtverwaltung Duisburg, des Veranstalters Lopavent und der Polizei als mögliche Mitverantwortliche des Desasters mit 21 Toten und über 500 Verletzten wird die Frage gestellt: „Bleibt die Wahrheit auf der Strecke?“
Kongress soll Suche nach Verantwortlichen vorantreiben
Diese These steht auch im Mittelpunkt eines Kongresses, den Jürgen Hagemann als Vorsitzender der Selbsthilfegruppe und Lothar Evers als Betreiber des Internet-Portals am Samstag, 5. Februar, von 10 bis 18 Uhr ins Konferenzzentrum „Der Kleine Prinz“ (Schwanenstraße 5-7) veranstalten wollen. Dieses Treffen soll gleich zwei wichtige Bereiche abdecken: Zum einen soll hier die Suche nach den Verantwortlichen vorangetrieben werden.
Die Unglücksnacht
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Dabei sollen aber nicht nur relevante Detailfragen zur Sprache kommen (Wo ist der Bauantrag? Wieso gab es keine Beschallungsanlage und ausreichende Beschilderung? Wo war die vorgeschriebene und angekündigte bauliche Trennung der ankommenden und abreisenden Besucherströme auf der Unglücksrampe?). Lothar Evers bezeichnet dies als einen Tag der Wahrheitssuche. Aber natürlich weiß auch er, dass die staatsanwaltlichen Ermittlungen noch laufen – und sich deshalb fast alle Beteiligten auf Seiten von Stadt und Veranstalter selbst einen Maulkorb aufgesetzt haben.
Ein Tag der Opfer
Das Treffen soll auch ein Tag der Opfer und ihrer Angehörigen sein. Hagemann sagte gestern: „Wir wollen keinen Sündenbock, wir wollen endlich Aufklärung und Hintergründe.“ Bis heute hätte es nicht ein Vertreter der Stadtspitze geschafft, sich angemessen bei den Opfern für das Geschehene zu entschuldigen. „Es wurde viel über sie geredet, aber nie mit ihnen“, kritisiert Hagemann. Lob zollt er hingegen dem Land NRW. Hier sei über den Nothilfefonds schnell und unbürokratische finanzielle Hilfe geleistet worden. Jetzt hofft er, dass für alle Opfer in einem bevorstehenden zivilrechtlichen Verfahren eine außergerichtliche Einigung erzielt werden kann. Wichtig sei aber auch, dass in einem strafrechtlichen Prozess am Ende konkret Schuldige benannt würden. Hagemann: „Wir wollen, dass endlich, dass Verantwortung übernommen wird.“
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