Duisburg/Essen. .

Der 38-jährige Häftling, der im Essener Gefängnis einen Mitgefangenen attackiert hatte, muss in die Psychiatrie. So urteilte am Freitag das Essener Landgericht. Der Drogensüchtige leidet an einer schizophrenen Psychose. Behandeln lässt er sich nicht.

Seit seiner Kindheit ist der 38-jährige Duisburger drogenabhängig. Er leidet an einer schizophrenen Psychose. Behandeln lässt er sich nicht, ist er doch überzeugt gesund zu sein. Jetzt muss er in die Psychiatrie.

In seinem Sicherungsverfahren vor dem Essener Landgericht, versuchte er am Freitag noch einmal mit mehreren Anträgen die Kammer von der Realität seiner Wahnvorstellungen zu überzeugen. Dann muss er sich damit abfinden, dass das Gericht seine Unterbringung in einem psychiatrischem Krankenhaus anordnet, das er wohl für sehr lange Zeit nicht verlassen wird. Es ging um einen Mordversuch. Der Duisburger hatte am 9. April in der Essener JVA einen ihm unbekannten Mithäftling völlig überraschend brutal geschlagen und anschließend mit einem spitzen Gegenstand in den Kopf- und Halsbereich gestochen. Der Mann erlitt schwere Verletzungen (die WAZ berichtete).

Als befangen abgelehnt

Zeugen will der 38-Jährige noch hören, zahlreiche Mithäftlinge und Ärzte, die unter anderem bestätigen sollen, das er tatsächlich verfolgt und beobachtet wird. Als das Gericht den entsprechenden Anträgen nicht nachkommt, lehnt er die Richter als befangen ab. Auch das vergeblich. Man merkt, der mehrfach vorbestrafte 38-Jährige hat Erfahrung, wickelt er doch alles ohne seinen Verteidiger ab.

Im Verfahren bleibt er sachlich. Richter Andreas Labentz lobt ihn: „Wir haben großen Respekt“, sagt er und spricht von „vorbildlichem Verhalten“. Man hatte anderes befürchtet und deshalb saß der Angeklagte streng bewacht an Händen und Füßen gefesselt auf der Anklagebank.