Duisburg. .

Halbgötter in Grau oder ersetzbare Faulpelze? Hausmeister sind für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie Verdi Garanten für die Sicherheit.

Auch nahezu alle Grundschul-Rektoren stehen hinter ihren guten Seelen. Heute erzählen einige der 180 Kollegen - anonym - von ihren Erlebnissen auf Duisburgs Schulhöfen.

Der Kollege aus dem Westen der Stadt hat vor allem mit dem täglichen Vandalismus zu kämpfen: Schmierereien an Tischen und Wänden, verstopften Toiletten. Hinzu kommt das Verhindern von Diebstählen oder Schlimmerem: „Wenn jemand auf den Schulhof kommt, den ich nicht kenne, spreche ich ihn an“, erzählt der Westler. Auf seinen Rundgängen findet er häufiger Spritzen oder Glasscherben. Er hat auch schon Jugendliche beim Feuerchen machen erwischt, oder beim Steine schmeißen sonntags morgens. „Ich verhindere schon viel, weil sich herumspricht, dass ich da bin und Leute auch erwische“, glaubt der Mann. Dass er nicht ganz klein und auch noch nicht alt ist, kommt ihm da wohl ebenfalls zugute. Dass ihm sein Engagement außerhalb der Dienstzeiten keiner zahlt und er sich womöglich auch in Gefahr bringt, steht auf einem anderen Blatt. Als Überstunden kann er immerhin das aktuelle morgendliche Schneeschieben abrechnen.

Der Südler sieht sich in Sachen Vandalismus noch „auf der Sonnenseite des Lebens“, zumal seine Schule alarmgesichert ist. Sein Resümee vom letzten Wochenende: Jugendliche haben drei Laternen „ausgeknipst“, also die Kabel durchgeschnitten und ein Auto auf Steine gesetzt und die Reifen geklaut. Außerhalb der Schulzeit sei mehr los, vor allem Saufgelage unter Vordächern seien „in“. Die letzte sechsköpfige Gruppe erwischte er mit vier Flaschen Wodka und drei Flaschen Whiskey. Erwischt er sie nicht, muss er am nächsten Tag Scherben fegen. Vor allem aber fühlt sich der Südler als Kummerkastentante - „ich bin Ansprechpartner für alle und alles, für die Schüler, Eltern, Lehrer, die Anwohner, und ich kümmer mich, will ja, dass es harmonisch läuft“. Also schließt er regelmäßig abends noch die Sporthalle auf, weil jemand seine Uhr vergessen hat. Greift ein, wenn es auf dem Schulhof zu Raufereien kommt. „Aber wenn ich Urlaub hab, müsste ich eigentlich immer weg fahren, sonst kriegt man keine Ruhe.“

Ein dritter Kollege, diesmal aus dem Norden, sieht sich und seine Dienstleistung völlig unterbewertet. „Ich mache einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst für meine Schule und kriege davon nur acht bezahlt.“ So bremste er zuletzt Übermütige, die zum Wärmen eine Aschentonne anzündeten. In einer Nachbarschule ohne Hausmeisterwohnung auf dem Gelände zählte der Rektor nach den Herbstferien fünf Einbrüche.