Duisburg. .
Die Übernahme des Stromkonzern Steag wird für die Stadtwerke zwischen Dortmund und Duisburg wohl teurer als bislang erwartet. Die Duisburger SPD befürwortet den kompletten Kauf der Steag, wenn er solide finanziert ist.
Der Kauf des Stromkonzern Steag wird wohl doch teurer, als bislang bekannt. Nach Informationen der NRZ soll der Stadtwerke-Verbund der Ruhr-Kommunen auf Wunsch des Besitzers Evonik nicht nur für 614 Millionen Euro 49 Prozent der Anteile aufkaufen, sondern in drei bis fünf Jahren auch die restlichen 51 Prozent übernehmen. Der Preis für die Steag liegt mit 1,2 Milliarden Euro damit doppelt so hoch, wie bislang bekannt. Evonik drängt das Stadtwerke-Konsortium jetzt zu einer Entscheidung für die gesamte Übernahme.
Die Stadtwerke Duisburg wollten zu dieser neuen Entwicklung gestern auf Anfrage nicht Stellung beziehen. Jürgen C. Brand, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD in Duisburg, befürwortet die Forderung von Evonik, eine Zusage für den gesamten Kauf zu machen. „Ich finde es gut, dass nicht häppchenweise über den Kauf entschieden werden soll“, sagt der SPD-Vize. Es sei bekannt gewesen, dass sich Evonik langfristig von der gesamten Sparte trennen wolle. Dass es jetzt so schnell gehen soll, sei auch Brand neu. Wenn die Stadtwerke eine solide Finanzierung vorlegen, sei die komplette Übernahme der Steag nur konsequent.
Die Grünen in Walsum fühlen sich „als ein Teil der Entscheidungsträger im politischen Willensbildungsprozess schlichtweg veräppelt.“ Dem Rat lägen falsche Aussagen vor, wenn er am 6. Dezember darüber entscheiden soll. „Die Verantwortlichen in den Aufsichtsräten der DVV (Duisburger Versorgung- und Verkehrsgesellschaft) und Stadtwerke müssen bereits davon gewusst haben und haben die Tatsache schlichtweg verheimlicht“, sagt Ralf Welters, Vorstandsmitglied der Grünen in Walsum. Die Grünen in Walsum lehnten den Kauf bereits vor den aktuellen Entwicklungen ab.