Duisburg. .
Sie haben keinen Computer und schauen höchstens mal dem Kollegen beim Surfen im Internet über die Schulter? Lesen Sie trotzdem weiter, wenn auch nur aus Schadenfreude!
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Denn wie im echten Leben lauern auch im World Wide Web Betrüger und Abzocker. Einziger Unterschied: Sie sehen das Unheil meist nicht kommen. Trotzdem sind Fehltritte, in diesem Fall also eher Fehlklicke, durchaus zu vermeiden. IT-Experte Edgar Scholl fordert nicht ohne Grund: „Erst Gehirn einschalten, dann klicken.“ Seit über zwölf Jahren ist der gebürtige Duisburger in der Branche als Internet-Experte unterwegs. Er berät Verbände, hält Vorträge und moderiert Sicherheitsmessen. Doch ob Dax-Unternehmen oder Privatnutzer, in vielen Fällen rutscht das Gehirn dem Nutzer meist in den rechten Zeigefinger. „Viele Menschen bedeutet immer auch viel Kriminalität. Das Internet ist noch ein riesengroßer Scheißhaufen. Man muss die 20 Prozent rausfiltern, die wirklich nutzbar sind“, so Scholl.
Der 46-Jährige sieht vor allem in den sozialen Netzwerken die größten Sicherheitslücken. „Bei Xing, SchülerVZ, StudiVZ, Facebook und Co. ist viel zu holen. Mit den Doofen kann man immer ein gutes Geschäft machen.“ Vorsicht sollten die Nutzer vor allem bei Werbeeinblendungen walten lassen. Schnell, so der Experte, landet der Surfer auf zwielichtigen Internetseiten, die sodann den heimischen PC mit Viren oder anderer schadhafter Software infizieren. Nützlich könnten in dieser Situation Antiviren-Programme sein, viele von diesen gibt es kostenlos zum Runterladen. IT-Experte Scholl rät jedoch ab: „Was nichts kostet, ist auch nichts. Man sollte sich im Fachhandel, nicht bei großen Elektromärkten, beraten lassen.“
Doch allein der Schutz vor bösartigen Programmen garantiert noch lange keinen Platz auf der Überholspur der Datenautobahn. „Man muss sich Gedanken machen, was man im Internet von sich preisgeben möchte. Trotzdem sollte man auf jeden Fall mitspielen bei den Netzwerken“, so Scholl. Eltern rät der Experte, mit ihren Kindern über Inhalte zu sprechen, die online gestellt werden. Man solle zudem nicht zu offen sein bei der Preisgabe persönlicher Daten. „Die Generation-Doof, also die nach 1995 Geborenen, neigen dazu, völlig frei jeglicher Bedenken ihr ganzes Leben zu offenbaren“, so der Familienvater. Den Internetnutzern, ob jung oder alt, stellt der Duisburger ein verheerendes Fazit aus: „Die Leute sind in den letzten fünf Jahren nicht klüger geworden.“