Duisburg. .

Steht die DRK-Operngala auf dem Programm des Duisburger Theaters, so kann man sicher sein, dass das Haus ausverkauft ist. Auch in diesem Jahr blieb bei der Benefiz-Veranstaltung der Deutschen Oper am Rhein kein Platz frei.

Unter der Leitung von Rheinopern-GMD Axel Kober erklangen beliebte Melodien aus deutschen und italienischen Opern.

In seiner Begrüßung wies Thyssen-Krupp-Vorstandschef Dr. Ekkehard Schulz darauf hin, dass es in Duisburg viele Menschen in Notlagen gebe, die Hilfe bräuchten. Insgesamt hätten die DRK-Galen bislang 1,4 Millionen Euro eingespielt.

Bundesweit sei keine DRK-Gala wo erfolgreich wie die Duisburger, so der NRW-Behindertenbeauftragte Norbert Killewald. Die Einnahmen vom Samstag kommen einem Heilpädagogischen Kindergarten in Buchholz und einer Kindertagesstätte in Beeckerwerth zu Gute.

Mit dem Literaturkritiker Hellmuth Karasek führte ein prominenter Moderator durch das Programm, der jedoch weitgehend enttäuschte. In meist viel zu lang Überleitungen zwischen den Arien versuchte er, möglichst viele Opernwitze und ausführliche Inhaltsangaben unterzubringen. Zudem stolperte er etliche Male über Namen von Komponisten, Opernfiguren und Interpreten.

Die Sänger der Deutschen Oper am Rhein und ihre Gäste zeigten sich auf gewohnt hohem Niveau, wobei es gelegentlich aber auch Schwachpunkte gab: Hatte der Rheinopern-Chor im komödiantischen Wechselspiel mit Bassist Sami Luttinen in der berühmten Kantaten-Probe aus „Zar und Zimmermann“ geglänzt, so steuerte das um den Extrachor verstärkte Ensemble im Osterchor aus Mascagnis „Cavalleria rusticana“ eher schrille Töne bei.

Gast-Tenor Zurab Zurabishvilli scheint ein erfahrener Interpret der Titelrolle von „Andrea Chenier“ zu sein, seine Stimme klingt jedoch schmal und glanzlos. Einen facettenreichen Blick in eine zerrissene Seele bot Boris Statsenko mit einer Bariton-Arie aus der gleichen Oper.

Starke Auftritte boten vor allem die jungen Sänger des Rheinopernensembles. Timo Riihonen überzeugte in „Als Büblein klein an der Mutter Brust“ aus Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ mit seiner voluminösen Bassstimme und großen Textverständlichkeit.

Opernstudio-Mitglied Alma Sadé machte großen Eindruck mit einem munter und pointiert vorgetragenen „Kommt ein schlanker Bursch gegangen“ aus „Der Freischütz“. Gemeinsam mit der Mezzosopranistin Melanie Lang stimmte sie ein innig gestaltetes Abendgebet aus „Hänsel und Gretel“ an.

Eindringlich und sehr konzentriert sang Nataliya Kovalova die Arie der Leonora aus Verdis „Il Trovatore“, und Iulia Elena Surdu verbreite in Bellinis Arie der Julia aus „I Capuleti e i Montecchi“ puren Wohlklang. Zum großen Finale erklangen Triumphmarsch und das Finale 2. Akt aus Giuseppe Verdis „Aida“. Das Publikum der Gala zeigte sich begeistert und spendete stehende Ovationen.