Duisburg. .

Vor zwei Jahren waren sie das Stadtthema: Sinti und Roma, die ganze Straßenzüge in Bruckhausen belagerten, in Autos campierten, winzige Wohnungen zu Hauf bevölkerten und vor Straftaten nicht zurückschreckten.

Polizei und Ordnungsamt drängten sie mühevoll, aber erfolgreich aus dem Stadtteil.

Aktuell scheint Hochfeld in den Focus geraten zu sein. Nachbarn berichten von Häusern, in denen bis zu 40 Menschen ohne Strom und WC hausen. Der Polizei sind einige Adressen bekannt. „Wenn dort strafrechtlich Relevantes geschieht, sind wir auch vor Ort, aber wegen einer Festnahme ist ja nicht gleich das ganze Haus leer“, erklärt Polizeisprecher Stefan Hausch.

Statistisch werde ohnehin nur nach Staatszugehörigkeit und nicht nach ethnischer Zugehörigkeit sortiert. So bleibt der Vorwurf eines gehäuften Sozialhilfebetrugs ungeklärt. Ohnehin, so Hausch, sei das ein schwieriges Feld. Neuerdings werde sogar diskutiert, ob man überhaupt von Sinti und Roma sprechen dürfe oder nicht vielmehr von reisenden ethnischen Minderheiten. Und die seien ja nach geltendem EU-Recht durchaus legal in Duisburg, zumindest zwei Monate lang. Ohne Visumspflicht sei die Dauer des Aufenthalts aber auch nicht zu überprüfen. Immerhin seien Zustände wie in Bruckhausen nicht wieder aufgetreten.

Die Stadt zählt derzeit 850 gemeldete Rumänen und 2380 Bulgaren, wie viele davon zu den Sinti und Roma gehören, ist indes unbekannt.

Theo Peters, Ortsvereins-Vorsitzender der SPD-Hochfeld, bedauert die Entwicklung in Hochfeld, gegen die er als Lokalpolitiker keine Eingriffs-Möglichkeiten sieht. Er bleibe aber am Ball. Und so sei, weil Sinti und Roma an der Heerstraße, Ecke Wanheimer Straße alles zugeparkt hätten, eine Parkscheibenregelung eingeführt worden.