Nicht selten geht es beim Karneval feucht-fröhlich zu. Am Samstagvormittag passte allerdings die Mischung nicht. Es regnete µunaufhörlich. Das trübte bei einigen Narren, die dabei sein wollten, als der Hoppeditz aus dem Schlaf erwachte,

etwas die Stimmung. Dabei hatte der Morgen für den Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) gleich mit einer schlechten Nachricht begonnen. Die Prinzengarde und die KG „Alle Mann an Bord“ sagten wetterbedingt ab und der Aufmarsch der Karnevalisten in der Innenstadt fiel in diesem Jahr etwas leiser und weniger musikalisch aus. Nur die Ehrengarde der Stadt Duisburg und das Hörner Corps trotzten dem Regen und spielten fröhlich auf.

1000 Narren waren dabei

Trotzdem war die Kulisse vor dem Forum beachtlich. Knapp 1000 Narren waren gekommen und bewiesen, dass HDK-Geschäftsführer Joachim Loosen völlig recht hatte, als er betonte: „Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur schlechte Narren.“

Michael Jansen, der einmal mehr mit Bravour den erst verschlafenen, dann quietschfidelen Hoppeditz gab, entschied sich dann aber doch dafür, sich nicht schlummernd auf die Bühne tragen zu lassen. „Wir haben Angst, dass er sonst absäuft“, erklärte HDK-Präsident Bodo Malsch dem im Regen stehenden Publikum. Tat er aber nicht. Ganz im Gegenteil. Es brauchte nur ein paar Schlückchen vom heimischen Gerstensaft, schon krakeelte der Hoppeditz das erste Helau der langen Session, die erst am 9. März endet. Die Kanoniere entschieden sich dann auf Nummer sicher zu gehen und ballerten mitten in die ersten Verse des Hoppeditz die zweite „Hallo-Wach“-Salve. Dann folgte lustig formulierte, aber doch harsche Kritik an den Hallenpreisen in der Stadt und an den dafür verantwortlichen Kommunalpolitikern. An der Gesundheitsreform und der „Nummer eins Katastropheninszenierung - die gelb-schwarze Regierung“ und an manchem mehr. Da jedoch fast jeder Zuhörer einen Schirm in der Hand hielt, blieb der verdiente Händeklatschen aus. Kein Wort der Erwähnung fand übrigens Oberbürgermeister Adolf Sauerland, der das Grußwort der Stadt Bürgermeister Manfred Osenger überlassen hatte. Dieser dankte den Karnevalisten dafür, am Rosenmontagsumzug festzuhalten.