Das Geschäft mit frischer Ware ist fest in der Hand von Frühaufstehern. Um 2 Uhr läuft das Treiben am Großmarkt auf Hochtouren und seit wenigen Tagen auch wieder unbeeinträchtigt von den Nachwirkungen eines verheerenden Großbrandes.

In der Nacht zum 1. Mai letzten Jahres hatte ein Feuer große Teile der zentralen Großmarkthalle in Schutt und Asche gelegt. Zwei Millionen Euro musste das Frischekontor investieren, um den Markt wieder voll funktionsfähig zu machen – und moderner als je zuvor. Gestern waren die Kunden des Vorratskammer Duisburgs eingeladen, sich in Kaßlerfeld den „neuen“ Großmarkt anzusehen.

Gut 20 Großhändler für Obst, Gemüse, Kartoffeln und Fisch sorgen täglich für die Frische-Versorgung von Einzelhändlern, Gastronomen und Markthändlern. Ab 2 Uhr morgens beginnt der Einkaufsbummel der Verkäufer, gegen 11 Uhr ist das Geschäft gelaufen. Nicht jeder Wiederverkäufer kauft persönlich ein, die Hälfte der Umsätze, so Frischekontor-Chef Peter Joppa, word inzwischen per Telefon oder Internet erzielt.

Zunehmend an Bedeutung gewinnt sogenannte Convenience-Ware, wie sie die „Gemüsemanufaktur“ Green anbietet. Fertig gewaschener Salat, wahlweise grob oder fein gerupft, in Form geschnitzte Möhren, Gurkenkugeln, Selleriestift, Zwiebel gewürfelt oder in Ringen oder auch Kohlrabi-Körbchen mit Gemüsenperlen – der Kunde kann sich aufs Kochen konzentrieren.

60 Mitarbeiter sind mit der Gemüsevorbereitung beschäftigt, beliefert werden mit elf Green-Lkws 350 Kunden in ganz NRW, und ein großes Möbelhaus versorgt sich am Duisburger Großmarkt mit Gemüse für die Küchen aller bundesdeutschen Filialen. Was bis 14 Uhr bestellt ist, so Rolf Rayermann vom Green-Vertrieb, ist ab 16 Uhr beim Kunden in der Küche.

Neu am Großmarkt ist Caterer Frank Schwarz, der von der Ruhrorter „Schifferbörse“ nach Kaßlerfeld umgezogen ist. Rund 800 000 Euro wurden von ihm und dem Frischekontor in die neue Unternehmenszentrale investiert, wo bis zu 4000 Essens-Portionen unter top-hygienischen Bedingungen täglich hergestellt werden können.

80 bis 100 Mitarbeiter beschäftigt Schwarz, dessen nagelneue Show-Küche gestern eine Top-Attraktion war. Mit einem Großmarkt-Brunch will er künftig auch Normalverbraucher aufs Großmarktgelände locken. Das sei, lobte Bürgermeister Manfred Osenger, eine „Aufwertung für den Stadtteil Kaßlerfeld“.