Duisburg. .

Doppelten Grund zur Freude hatte die „International Search and Rescue“ (ISAR) Germany. Am Freitagmorgen kehrte ein Erkundungsteam der Duisburger Hilfsorganisation von einem Einsatz in Haiti zurück. Acht Tage lang hatte das Team nach Wegen gesucht, den Menschen in der Krisenregion zu helfen. Bereits am Vorabend hatte ISAR-Präsidentin Dr. Daniela Lesmeister den Medienpreis „Bambi“ in der Kategorie „Stille Helden“ entgegengenommen.

Stolz blickte Daniela ­Lesmeister auf das goldene Rehkitz vor ihr. „Ich nehme diesen Preis stellvertretend für alle Mitglieder unserer Organisation an“, sagte sie gerührt. Auch den Spendern widmete Lesmeister die Auszeichnung, die die Jury des Burda-Verlags für das ehrenamtliche Engagement der Hilfsorganisation verliehen hatte. Im Vordergrund stand dabei die Arbeit in der Krisenregion Haiti.

Bis gestern war dort ein Team der ISAR Germany auf einer Erkundungsmission. Die vierköpfige Truppe hatte nach Möglichkeiten gesucht, den Betroffenen zu helfen. „Es hat sich einiges getan, aber die Lage ist noch lange nicht entspannt“, sagte Teamleiter Ralf Heuberg. Der Duisburger kehrte jedoch mit vielen Ideen für Projekte zurück, bei denen die Hilfsorganisation mitwirken will. Unter anderem wolle sich die ISAR am Bau einer Krankenstation und eines Kinderheims beteiligen. Dafür fehle es derzeit aber noch an finanziellen Mitteln.

Auch während der Erkundung leistete das Team bereits aktive Hilfe. „Mit kleinen Geschenken konnten wir den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagte ­Thomas Laackmann, medizinischer Leiter des Einsatzes. „Sie freuen sich, dass wir sie nicht vergessen haben. Das war ein zusätzlicher Ansporn für uns“. Außerdem schulten die Ehrenamtlichen Kinder im Verhalten bei Erdbeben und übergaben 220 Kilo Medikamente. Insbesondere nach dem Ausbruch der Cholera bräuchten weiterhin viele Menschen medizinische Versorgung.

Einen festen Stellplatz hat der „Bambi“ noch nicht, so wie die Duisburger ISAR kein festes Zentrum hat. Einsätze wie den in Haiti koordiniert die Organisation derzeit von der Moerser Feuerwache. „Vielleicht finden wir ja irgendwann einen Standort oder eine Firma, die uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt“, sagte Lesmeister. Dann fühlt sich das Rehkitz sicher noch ein bisschen wohler bei seinen „stillen Helden“.