„Mehr Zivilcourage in Bus und Bahn. Misch dich ein: Wähle 110“, unter diesem Motto starten die DVG und die Duisburger Polizei ab Januar ein neues Sicherheitstraining im öffentlichen Personennahverkehr. „Die Berichterstattungen in den Medien über Gewalttaten im ÖPNV beeinträchtigen das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger“, sagt Axel Hilbertz, Kriminaloberkommissar, Abteilung Gewaltprävention.

Insbesondere die Beiträge zum Fall Dominik Brunner, der sich an einer Münchener S-Bahn-Haltestelle eingemischt hat und seinen Verletzungen durch Gewalttäter erlag, habe bei vielen Menschen Unbehagen ausgelöst. „Obwohl solche schweren Fälle bisher nur in Großstädten wie München, Hamburg und Berlin im Fokus der Medien standen, und Duisburgs öffentlicher Nahverkehr äußerst sicher ist, fürchten sich einige Fahrgäste auch hier“, erklärt Hilbertz. Um das „subjektive Sicherheitsgefühl“ wieder zu stärken, bieten Polizei und DVG Rollenspiele an, bei denen denen die verschiedensten Szenarien durchgespielt werden. „Wenn zum Beispiel im hinteren Abteil einer Bahn oder eines Busses jemand randaliert oder anders negativ auffällt, dann ist die Sicht des Fahrers häufig durch stehende Fahrgäste stark eingeschränkt. Wir setzen die Teilnehmer auf den Fahrersitz und simulieren diese Situation“, sagt Andreas Grehl von der DVG. Den Fahrgästen soll dadurch deutlich gemacht werden, wie wichtig ihr Engagement sein kann. „In solchen Situationen kommt es darauf an, dass die Personen Zivilcourage beweisen, ohne sich selber in Gefahr zu bringen und den Fahrer oder die Polizei alarmieren“, so Grehl.

Wie man helfen kann, ohne sich selbst zu gefährden, oder wie man Opfern hilfe- und trostspendend zur Seite steht, ist ebenfalls Bestandteil des Sicherheitstrainings.

Außerdem sollen die Kunden auf schon vorhandene Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam gemacht werden. „Wenn unsere Fahrgäste sehen und erklärt bekommen, dass es in jeder U-Bahn-Haltestelle Nothaltgriffe für die Rolltreppen, Notrufeinrichtungen und Kameras gibt, und auch die Fahrzeuge mit Nothalteinrichtungen bestückt sind, dann können wir ihnen vielleicht die Angst nehmen“, sagt ­Helmut Schoofs, Sprecher der DVG.