Duisburg. .

Märkte mit Tradition: Schon im 15. Jahrhundert bekam Duisburg das Wochenmarkt-Privileg verliehen. 3000 Beschäftigte arbeiten heute an den Ständen. Wir stellen die Märkte der Stadt in einer Serie vor.

Manche sprechen von „Duisburgs größtem Einkaufszentrum“ und verweisen auf beeindruckende Zahlen: rund 26 000 laufende Meter Warenpräsentation pro Woche, ein Händlernetz von 900 Vertragsunternehmen und 3000 Beschäftigte. Zwar hat dieser gigantische Laden kein Dach, aber dafür eine lange Tradition. Im Jahr 1408 verlieh Graf Adolf II von Kleve Duisburg das „Wochenmarkt-Privileg“. Was sich daraus in den vergangenen 600 Jahren an verschiedenen Orten in der Stadt entwickelt hat, wird die NRZ ihren Lesern in den kommenden Wochen in loser Folge vorstellen. Vor dem eigentlichen Start der Serie haben wir an dieser Stelle schon einmal die wichtigsten allgemeinen Fakten zusammengetragen.

Wochenmärkte haben sich in fast allen Stadtteilen etabliert, von A wie Aldenrade bis W wie Wanheimerort. Der größte Markt ist mit bis zu 180 Ständen in Hamborn zu finden, zu den kleinsten zählt etwa das Angebot in Ruhrort mit vier bis sechs Ständen. Rund 60 Veranstaltungen gibt es insgesamt zwischen Montag und Samstag. „Im Mittelpunkt unserer Duisburger Wochenmärkte stehen traditionell immer noch die frischen Waren“, betont Patrick Kötteritzsch vom Frischekontor Duisburg, das für die Organisation und Bewirtschaftung der Märkte zuständig ist.

Märkte sind auch Kommunikationszentren

Besonders das reichhaltige Obst- und Gemüseangebot kommt nach Angaben der städtischen GmbH überwiegend erntefrisch von regionalen Erzeugern oder über den Duisburger Großmarkt aus den benachbarten niederrheinischen Anbaugebieten. Die regionalen Produkte würden ergänzt durch Spezialitäten, wie sie „in einer multikulturellen Stadt wie Duisburg“ nachgefragt würden, sagt Kötteritzsch und nennt als gutes Beispiel dafür den Wochenmarkt in Bruckhausen mit einem ganz eigenen Flair. „Auch ist es inzwischen auf den größeren Märkten üblich, dass Haushaltswaren, Stoffe, Gardinen, Textilien und Schuhe angeboten werden.“ Zu den klassischen Stärken wie Qualität und Frische sei so die Vielfalt hinzugekommen.

Die Organisatoren bezeichnen die Wochenmärkte aber nicht nur als „Kaufkraftbringer“, sondern auch als „Kommunikationszentren“, wo es noch einen engen persönlichen Kontakt zwischen Kundschaft und Verkäufer gebe. Auch darauf wird beim NRZ-Bummel über Duisburgs Wochenmärkte ein besonderes Augenmerk gelegt.