Das Herzstück des Bahnverkehrs befindet sich an der Hansaallee in Duissern, und genau deshalb war die Leitzentrale der Bahn am Dienstag Ziel des Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaften Transnet und GDBA aufgerufen hatten. Die Folge: Nichts ging mehr auf den Gleisen, und zwar weit über Duisburg hinaus.

Nur „eine Hand voll Beamte“ seien an ihren Arbeitsplätzen geblieben, berichtete Transnet-Geschäftsführer Helmut Peters. Die übrigen rund 50 Mitarbeiter trafen sich zu einer kleinen Kundgebung mit Brötchen und Kaffee im Innenhof des mit strengsten Sicherheitsvorkehrungen versehenen Gebäudes – schließlich geht’s darinnen um den störungsfreien Bahnverkehr in ganz NRW und – wenn erforderlich – um die Störungsbewältigung.

Peters kritisierte in seiner Warnstreikansprache die derzeitige Ausschreibungspraxis bei der Streckenvergabe, bei der die Gesellschaft gewinne, die die niedrigsten Gehälter zahle. Dabei gehe es im Eisenbahnverkehr in erster Linie um „Qualität, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit“. Der Gewerkschafter gestern morgen: „Das ist der Wettbewerb, den wir uns vorstellen.“ Verspätungen von bis zu 90 Minuten waren nach Gewerkschaftsangaben die Folge der Arbeitsniederlegung in der Duisserner Leitzentrale. Verbindungen bis hin nach Düsseldorf und Köln waren betroffen.

In der Domstadt stoppte der Streik sogar den grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitszug „Thalys“ in Richtung Paris.