Duisburg. .
Der Staat streicht einen Teil der Unterstützung der ARGEN. In Duisburg fallen wohl 1700 Ein-Euro-Jobs weg. Diakoniewerk, Gesellschaft für Beschäftigungsförderung und Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt fordern die Politik zum Handeln auf.
Die Worte „Skandal“ und „Desaster“ fielen häufiger bei der Pressekonferenz von Diakoniewerk, Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) und Schweißtechnischer Lehr und Versuchsanstalt (SLV). Sie fordern die Politik zum Handeln auf. Alle drei sind Regieträger bei der Gemeinwohl-Arbeit und koordinieren diese Ein-Euro-Jobber.
Doch genau die gehören zu einer aussterbenden Spezies. Denn der Bund hat der ARGE für 2011 Mittel gekürzt. 19 Millionen Euro stehen der Duisburger Arbeitsgemeinschaft im nächsten Jahr weniger zur Verfügung, in anderen Städten sieht es ähnlich aus.
„Damit trifft man die Ärmsten der Armen“
Um diese Summe zu kompensieren hat ARGE-Geschäftsführer Norbert Maul nun vorgeschlagen, die Plätze bei der Gemeinwohl-Arbeit von bisher 2700 auf 1000 zu kürzen, die Trägerpauschale von 250 Euro pro Ein-Euro-Jobber und Monat auf 200 Euro zu kürzen und die Einsatzdauer der Ein-Euro-Jober von von einem Jahr auf sechs Monate zu begrenzen. Am 23. November soll die Trägerversammlung der ARGE diesem Vorschlag zustimmen.
„Damit“, darin sind sich alle drei Organisationen einig, „trifft man die Ärmsten der Armen“. Denn der Arbeitsmarkt in Duisburg hat sich nicht grundlegend geändert. Noch immer sind 80 Prozent der Arbeitslosen länger als ein Jahr arbeitslos, noch immer haben zwei Drittel keine Berufsausbildung, noch immer gibt es zu wenig sozialversicherungspflichtige Jobs. Oder um es griffig mit Diakoniewerk-Geschäftsführer Sieghard Schilling auszudrücken: „Wir vermitteln keine Edel-Arbeitslosen.“ Mit dieser Sparmaßnahme werde den betroffenen Menschen der Stempel aufgedrückt „wir brauchen euch nicht mehr“. Außerdem werden viele Aufgaben, die Ein-Euro-Jobber erledigten, wie Spielplatzkontrollen, Seniorennachmittage in der Gemeinde oder Frühstücksbeutel-Packen bei „Immersatt“ dann nicht mehr stattfinden.