Bereits in der vergangenen Spielzeit stellte sich der junge Dirigent Christoph Altstaedt als musikalischer Leiter des Tanzabends „b.01“ vor.

Gastierte Altstaedt bisher nur an der Deutschen Oper am Rhein, so ist er nun fest engagierter Kapellmeister des Hauses.

Mit dem neuen Programm „b.06“ feiert er am Donnerstag, 14. Oktober, seine zweite Duisburger Premiere.

Geboren wurde Christoph Altstaedt in Heidelberg als Sohn eines musikbegeisterten Ärztepaares, aufgewachsen ist er in Gütersloh. Als Kind erlebte er zwar eine „Hänsel und Gretel“-Vorstellung, doch in jungen Jahren interessierte er sich vornehmlich für Kammermusik und Sinfonik. Auch in der Hochschulzeit standen für Altstaedt die Instrumentalwerke im Mittelpunkt.

Dies änderte sich erst nach dem Studium, als Christoph Altstaedt an das Münchener Staatstheater am Gärtnerplatz ging und dort Opern dirigierte. Nachdem ihn Michael Becker, der Intendant der Düsseldorfer Sinfoniker, für zwei Konzerte eingeladen hatte, wurde auch die Rheinoper auf Altstaedt aufmerksam: „Eines Tages rief die Deutsche Oper am Rhein an und fragte mich, ob ich ein Ballett dirigieren könnte.“

Die besondere Herausforderung für den Ballett-Kapellmeister liege darin, dass die Choreographien mit einer bestimmten Aufnahme einstudiert und geprobt worden seien: „Ich muss dieser Aufnahme mit meinem Dirigat besonders nahe kommen. Meine Aufführung muss den Tänzern ein rhythmisches Gerüst geben und gleichzeitig tänzerische Freiheit ermöglichen.“

In dieser Herangehensweise sieht Altstaedt gar keinen so großen Unterschied zur Oper, wo er den Sängern die besten Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Stimme geben möchte. Als prominentes Beispiel führt er da James Levine an, mit dem er zweimal in Tanglewood an Opern gearbeitet hat: „Wir haben täglich über die Tempi geredet und er hat mir am Faksimile der ,Don-Giovanni’-Partitur gezeigt, was man aus Mozarts Notenschrift alles heraus lesen kann. Als er dann aber mit den Sängern gearbeitet hat, war jede Theorie vergessen und Levine hat sehr genau auf die Stimmen der Sänger reagiert.“

Der neue dreiteilige Ballettabend „b.06“ bietet für Christoph Altstaedt unterschiedliche Herausforderungen: In dem Forellen-Quintett von Franz Schubert, den er als einen seiner „musikalischen Götter“ bezeichnet, übernimmt er den Klavierpart. Bei Paul Hindemiths „Die vier Temperamente“ und den „Shaker Loops“ von John Adams steht er als Dirigent am Pult der Duisburger Philharmoniker..