Duisburg. .

Fast Food ist lecker, aber ungesund. Falsche Ernährung führt bei immer mehr Kindern zu Gesundheitsproblemen. Der Kinderschutzbund hat deshalb die Aktion „Wir essen uns fit!“ gestartet, bei der 500 Kinder alles über gesundes Essen lernen.

Pommes, Pizza, Döner, Currywurst und wieder von vorne. Viel mehr Abwechslung sieht der Speiseplan unserer Kinder oft nicht vor. Die Folgen dürften verheerend sein. Experten sprechen bereits davon, dass die junge Generation die erste sein wird, die vor ihren Eltern stirbt. Fettleibigkeit ist dabei nur die erste und offensichtlichste Folge. Bluthochdruck, motorische Defizite und natürlich psychische Schäden sind fast zwangsläufig ständige Begleiter übergewichtiger Kinder.

Negativspirale

Um dieser Negativspirale entgegenzuwirken, machte der Kinderschutzbund in einer gemeinsamen Aktion mit dem Jugendring auf die Problematik aufmerksam. 500 Kinder der Klassen eins bis sieben hatten bei „Wir essen uns fit!“ die Gelegenheit, ihr Wissen rund um das Thema gesunde Ernährung zu erweitern. „Immer mehr Kinder ernähren sich völlig falsch. Bewegung und dazu eine bewusste, regelmäßige Ernährung sind mittlerweile die Ausnahme“, sagt Gerhild Tobergte, Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Duisburg.

Um die Kinder spielerisch an das Thema heranzuführen, ließen sich die Veranstalter auf einem Ernährungsparcours einiges einfallen. Die Zusammenstellung eines leckeren und zugleich gesunden Frühstücks, zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten oder auch ein Käsebrettspiel standen für die Kinder bereit. Zur Belohnung gab es abschließend einen Ernährungspass.

80 Prozent werden nicht erreicht

Die große Hoffnung der Veranstalter liegt vor allem darin, dass die Kinder ihr neues Wissen in die Familien tragen und alte, falsche Essgewohnheiten ansprechen und verändern. Den direkten Draht zu den Eltern zu suchen, hält Tobergte nicht für adäquat: „80 Prozent erreichen wir einfach nicht mehr.“ Dementsprechend zeigten sich die Veranstalter nicht verwundert, dass einige Kinder nicht mehr wissen, wie eine ganz normale Gurke oder Tomate aussieht. „Wir müssen bei den Kindern selbst das Verständnis für gute Ernährung wecken.“ Dass Eltern ihrem Nachwuchs zum Aktionstag Schokoladenkuchen mit Zuckerguss zum Frühstück mitgeben, macht Tobergte schlichtweg ratlos.

Die Ernährungsexperten, wie Ökotrophologin Bianca Holle, sehen auch die Schulen in der Verantwortung: „Es gibt zu viel Junk-Food. Mehr Allergien und eine geringere Leistungsbereitschaft sind die unmittelbaren Folgen.“