Duisburg. .

In der Brücke der A40 über den Rhein wird kräftig repariert und geschweißt. Bis Ende des Jahres müssen sich die Autofahrer mit je zwei Spuren begnügen.

Da oben rumpelt und rollt es wie ferner Geschützdonner. Hier unten in diesem 777,40 Meter langen Käfig aus Stahl unter der A 40 sind sie schon fertig mit den Schweißarbeiten. Da draußen werden sie noch bis Ende Dezember brauchen, die fünf Männer von der Schachtbau Nordhausen aus Thüringen, die das stählerne Grundgerüst unmittelbar unter der Autobahnbrücke Homberg-Neuenkamp sanieren. Das wird tausende Autofahrer kaum freuen, die sich schon seit Wochen mit vier statt sechs Fahrspuren begnügen müssen. Denn hier stockt und staut der Verkehr immer wieder.

Für die meisten Autofahrer, die die Brücke oft täglich überqueren, kommt der Engpass einem Deja-Vu-Erlebnis gleich: Denn schon von 2004 bis 2007 waren bis zu vier der sechs Fahrspuren zeitweise gesperrt. Damals wurde auf die stählernen Pylone und tragenden Seilbündel der Brücke Korrosionsschutz aufgetragen. Der Mittelstreifen wurde neu beschichtet und die Fahrbahnübergänge erneuert.

Geduld ist auch jetzt wieder gefragt. Daher bittet Diplom-Ingenieur Joachim Minten, Abteilungsleiter bei Straßen.NRW, um Verständnis: „Eigentlich wollten wir Mitte September mit den Arbeiten fertig sein: Doch dann haben wir neue Bruchstellen in den Schweißnähten entdeckt.“ Jetzt müssen am Stahlgerüst 1600 statt 200 Stellen mit insgesamt rund 70 Metern statt geplanten 30 Metern Länge neu verschweißt werden.

Dafür mussten die beiden äußeren Fahrspuren am Brückenrand gesperrt werden. „Die Konstruktionen darunter gehören zu den weichen Teilen der Brücke. Das waren zwar früher Standspuren, die genauso viel Gewicht aushalten können wie die übrigen Fahrspuren. Doch diese Brückenteile sind besonders elastisch, geben bis zu 17 Zentimeter nach, wenn dort ein schwerer Lkw drüber rollt. Das ist zuviel für frische Schweißnähte“, sagt Minten. „Die platzen dann sofort wieder auf.“

„Wir haben bereits vor zwei Jahren sämtliche Flächen der Stahlkonstruktion überprüft.“ In der Zwischenzeit sind neue Risse dazugekommen. „Vor vierzig Jahren war diese Brücke die erste komplett verschweiße Brücke der Welt“, weiß Minten, der das Bauwerk schon damals als junger Straßenbau-Ingenieur besichtigte. „Damals hat man zwar auch versucht, die Zukunft ins Auge zu fassen. Aber mit dieser Verkehrsentwicklung hat keiner gerechnet.“ Brücken wie diese seien mittlerweile am „Ende ihrer Lastreserven angekommen“, stellt Minten fest.

Das Problem wird sich noch verschärfen, denn alle seriösen Verkehrsprognosen sagen eine weitere Zunahme des Straßenverkehrs voraus. Er ist überzeugt: „Wir müssen Brücken mit diesem Alter und dieser Belastung verstärken und im Extremfall auch neu bauen.“ Doch noch rollen täglich rund 100 000 Autos und Laster über die Brücke.