Würde man Duisburgs erfolgloseste Hehlerbande suchen, am Amtsgericht stellte sich gestern ein vielversprechendes Dreigespann vor.

Drei Angeklagten zwischen 39 und 44 Jahren wurde vorgeworfen, Diebesgut bei Ebay zu versteigern. Schon bei ihrem ersten Geschäft wurden sie erwischt.

„Wir hatten alle kein Geld und Schulden”, gestand gestern einer der Angeklagten das Motiv. In Dortmund waren sie auf eine Tankstelle aufmerksam geworden, an der allerhand geklaute Waren angeboten wurden. „Da machen wir mit”, entschlossen sich die drei Erwerbslosen und gingen zunächst sehr professionell vor. Zwei der Angeklagten besorgten sich an der gleichen Tankstelle gefälschte Pässe, meldeten sich in Duisburg und Bochum bei den Einwohnermeldeämtern und eröffneten Konten, um ihre Identität zu verschleiern.

Auch der erste Verkaufsgegenstand stammte von Besuchern der Hehlertankstelle – ein Abgasmessgerät im Wert von über 17 000 Euro. Laut Anklageschrift stammte es aus einem in Hagen aufgebrochenen Auto. Über den tatsächlichen Wert des Instruments hatte sich in der frisch gegründeten Bande aber wohl niemand informiert. Denn für lediglich 850 Euro wechselte es in einer Internetauktion den Besitzer. Als man sich in Bochum zur Übergabe mit dem Käufer traf, griff die Polizei zu.

Da die kriminelle Karriere der drei Angeklagten gerade erst begonnen hatte, keiner war vorbestraft, und der Erfolg ebenfalls bescheiden ausgefallen war, ließ die Richterin am Amtsgericht Milde walten. Alle drei kamen mit der Mindeststrafe von einem Jahr davon, ausgesetzt zur Bewährung. Dafür gab sie dem Trio eine scharfe Mahnung mit auf den Weg: „Das war kein Pillepalle, Sie haben erhebliche kriminelle Energie unter Beweis gestellt. Werden Sie noch einmal erwischt, sitzen Sie im Knast.”