Diakoniewerk stellt Jahresbericht 2008 vor.

17 Millionen Euro gibt das Diakoniewerk als Bilanzsumme des vergangenen Jahres an. Fast 2 000 Menschen hat die Einrichtung der evangelischen Kirche mit dieser Summe helfend unter die Arme gegriffen. Im Schnitt ergibt das 8 500 € pro Kopf. Heute stellte Geschäftsführer Sieghard Schilling den Jahresbericht 2008 vor. Er steht unter dem Motto des „anwaltschaftlichen Handelns”.

„Hinter diesen Zahlen stecken Menschen und deren Familien”, betont Schilling. Die Einzelschicksale hinter den nackten Zahlen sind es, die ihm am Herzen liegen. Das können zum Beispiel Drogensüchtige sein oder Jugendliche ohne einen Schulabschluss. 181 solcher oft als hoffnungslose Fälle abgestempelten Schulabbrecher befanden sich im vergangenen Jahr in einer Ausbildung beim Diakoniewerk – finanziert von ARGE und Agentur für Arbeit. „Es lohnt sich um jeden”, betont Schilling. „Das sind Bürger unserer Stadt, die gehören zu uns.”

Seit Anfang 2008 sind Teile des Diakonischen Werkes im Diakoniewerk aufgegangen. Im Verlauf des Jahres haben sich aus diesen Verschmelzungen fünf Fachbereiche gebildet: Wohnungslosenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Arbeit und Ausbildung, Sozialpsychiatrie sowie Kinder, Jugend und Familie.

In der Wohnungslosen- und Suchthilfe unterhielt das Diakoniewerk im letzten Jahr 250 stationäre Plätze, dazu kommen 80 angemietete Wohnungen, in denen Betroffene bei „lockerer Betreuung” selbstständig leben können. In der zentralen Beratungsstelle klopften in diesem Zeitraum 1 002 Menschen an, zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Bei der Drogenberatungsstelle suchten 751 Menschen Hilfe.

Die Wirtschaftskrise hat das Diakoniewerk nach Aussage von Schilling bisher noch nicht zu spüren bekommen. „Wir haben bisher noch keine Einrichtung schließen müssen.” Nach den anstehenden Wahlen befürchtet er aber schmerzhafte Einschnitte. Bei dem Sparzwang, dem die Stadt unterworfen sei, blieben „irgendwann die Menschen, für die wir da sind, auf der Strecke.”