Duisburg. .

Bundesumweltminister Norbert Röttgen äußerte am Sonntag beim CDU-Frühshoppen im Innenhafen Bedenken gegenüber der umstrittenen CO-Pipeline, die auch Duisburger Stadtgebiet tangiert.

„Bayer muss erst beweisen, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Das ist bisher noch nicht in ausreichendem Maße geschehen“. Bundesumweltminister Norbert Röttgen äußerte am Sonntag im Innenhafen Bedenken gegenüber der umstrittenen CO-Pipeline, die auch Duisburger Stadtgebiet tangiert.

Der Jurist ist auf Wahlkampfreise, er bewirbt sich ebenso wie Armin Laschet um den Landesvorsitz der Christdemokraten. Duisburger CDU-Mitglieder hatten gestern beim Politischen Frühschoppen Gelegenheit ihn kennenzulernen.

Kaum war Röttgen aus seinem schwarzen Dienstwagen ausgestiegen, als ein Grüppchen von Demonstranten ihm zurief: „Bitte sorgen Sie dafür, dass Herr Sauerland abgewählt wird“. Davon unbeeindruckt steuerte Röttgen aufs Brauhaus Diebels zu, wo er vom Duisburger CDU-Vorsitzenden Thomas Mahlberg empfangen wurde. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Tagen bei der Jungen Union.

Adolf Sauerland – nach einem Schlüsselbeinbruch, den er sich bei einem Mopedunfall zugezogen hatte, körperlich angeschlagen – erlebte im Kreis der Duisburger CDU einen frischen Norbert Röttgen, der es verstand, für sich einzunehmen.

Um die Ecke feierten viele fröhliche Menschen den Weltkindertag. Und auch Röttgen, selbst dreifacher Vater, stellte die Kinder in den Mittelpunkt seiner Auftaktrede. „Wir müssen die Welt mit den Augen der Kinder sehen. Es ist nicht fair, ihnen den Atommüll vor die Füße zu kippen, einen Berg von Schulden zu hinterlassen und die natürlichen Ressourcen aufzubrauchen“, plädierte der Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, der sein Amt niederlegen will, wenn er zum CDU-Vorsitzenden in NRW gewählt wird. Langfristig Verantwortung übernehmen statt kurzfristig Gefälligkeiten austeilen, so lautet seine Devise.

Röttgen, wie Mahlberg Jahrgang 1965, trug sein Plädoyer für die Schöpfungsverantwortung glaubhaft vor. Die Schelte, die er in den vergangenen Tagen bezogen hatte, hat seinem Selbstbewusstsein nicht geschadet. Wie berichtet, soll der Deal zum Ausstieg aus der Atomenergie ohne Beteiligung des Umweltministers zustande gekommen sein.

Rüttgers, Röttgen – in der anschließenden Fragerunde stolperte mancher über die ähnlich klingenden Namen. Zur Erwärmung des Rheins durch die Inbetriebnahme der Kohlekraftwerke in Walsum und Uerdingen, zur Integration von Ausländern oder zur energetischen Umrüstung von Häusern wollte die Basis vor Ort die Meinung des Kandidaten hören.

Auch die Situation junger Berufsanfänger, die sich von einem unbefristeten Arbeitsplatz zum anderen hangeln, kam zur Sprache. Dabei stellte sich Röttgen wiederum auf die Seite der Jungen: „Es bedeutet mangelnden Respekt vor einem elementaren Sicherheitsbedürfnis junger Menschen. In solcher einer unsicheren Lage kann man nicht erwarten, dass sie Familien gründen“.