Duisburg. .
Im Job-Dschungel führt der direkte Weg nicht immer zum Ziel. Mit Hilfe der Agentur für Arbeit haben Pascal Ruske und Benjamin Braune, wenn auch über Umwege, mittlerweile ihren Traumberuf gefunden: Altenpfleger.
Möglich macht’s IFLAS, die Initiative zur Flankierung des Strukturwandels. Ausgestattet mit einem Budget von 1,2 Mio Euro sorgt IFLAS für die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte.
Der Bedarf für Altenpfleger wie Ruske und Braune ist bereits enorm und wird in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Doch die Ansprüche an Auszubildende, gerade in diesem Berufsbild, sind beträchtlich. „Pflege ist mehr als ein bloßer Job, man muss es wirklich wollen“, sagt Angela Schoofs von der Agentur für Arbeit. Bestärkt in ihrer Ansicht wird die Beschäftigungsexpertin von Thomas Groß. Der Einrichtungsleiter der Altenheime St. Barbara und Elisabeth-Groß-Haus in Walsum sieht erhebliche Defizite: „Der Arbeitsmarkt gibt kaum mehr gutes, examiniertes Personal her. Neue Pflegeeinrichtungen können wegen des Fachkräftemangels ihre Kapazitäten nicht voll ausschöpfen.“
Für Pascal Ruske (27) und Benjamin Braune (29) war ein Pflegeberuf schon immer die erste Wahl. Doch anstatt ihren Neigungen nachzugehen, verließen sich beide auf falsche Ratschläge. Der Druck aus dem Elternhaus führte letztlich dazu, dass die abgeschlossene Ausbildung zum Energieelektroniker und Metallbauer ins berufliche Unglück führte. Erst der Weg über die Agentur für Arbeit ermöglichte Ruske und Braune die Chance auf einen Ausbildungsplatz in ihrem Traumjob. „Mittlerweile stehe ich morgens gerne auf und freue mich auf die Arbeit. So ein Gefühl kannte ich vorher nicht“, sagt Braune.
Dass es auch zukünftig noch Erfolgsgeschichten dieser Art geben wird, bezweifelt Schoofs jedoch: „Für solche Wege haben wir bald weder Zeit noch Geld. Es kommen jetzt die geburtenschwachen Jahrgänge. Wir müssen unnötige Warteschleifen verkürzen und knappe Ressourcen besser nutzen.“ Geht es nach Schoofs, sollen Schüler selbst hinterfragen, was sie gut können und wirklich wollen. Im Zweifel, so Angela Schoofs, müssen sie sich auch gegen die Eltern durchsetzen, um sich beruflich dauerhaft zu verwirklichen.