Arsen, Nickel, Blei, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Dioxine – all’ das findet sich immer noch im Boden Duisburger Spielplätze. Aber die ganz große Gefährdung ist ausgeschlossen: Nur noch auf zwei Anlagen heißt es: Spielen verboten!
Zäune an der Holtener Straße in Aldenrade und am Nombericher Platz in Meiderich markieren, dass im Boden noch Spielverderber wie Arsen und diverse Schwermetalle lauern. Und zwar in Aschen und Schlacken, die einst beim Bau der Spiel- und Sportanlagen verwendet wurden.
Soweit die schlechten Nachrichten. Nun die guten: In den letzten Jahren seit 2001 sind 748 öffentliche Kinderspielflächen untersucht worden. dazu gehören städtische Spielplätze und solche der Gebag sowie Spielflächen von Kindertagesstätten und Grundschulen. Für 80 dieser Flächen bestand nach Einschätzung des städtischen Umweltamtes „Maßnahmenbedarf“, weil überwiegend Blei, Arsen und Cadmium festgestellt wurde. 56 Flächen müssen aktuell noch saniert werden. Die Sanierung soll in aller Regel durch Austausch des Bodens vorgenommen werden.
Mit Ausnahme der beiden Spiel- und Sportanlagen in Aldenrade und Meiderich besteht laut städtischer Umweltbehörde „keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung“ für spielende Kinder.
Der Abschlussbericht der Untersuchung von öffentlichen Kinderspielflächen wurde gestern dem Umweltausschuss vorgestellt. Grundlage waren rund 1900 Proben im gesamten Duisburger Stadtgebiet. Die Kosten lagen bei knapp 500 000 Euro.
In einem ersten Schritt wurden in den Jahren 2002 und 2003 knapp 50 Spielflächen in Wanheim-Angerhausen, Huckingen, Hüttenheim und Buchholz begutachtet. In neun Fällen wurde wegen der festgestellten Belastungen der Boden ausgetauscht.
2006 und 2007 wurde die Spielplatzuntersuchung auf den Stadtbezirk Rheinhausen sowie Wedau und Großenbaum ausgeweitet. Belastungen wurden auf 15 Flächen festgestellt. Diese sind inzwischen saniert oder werden momentan saniert, ebenfalls durch Austausch des Untergrundes. Oder aber man nutzt die Flächen nicht mehr als Kinderspielplatz, was im Amtsdeutsch so formuliert wird: „Die Flächen sind einer unsensibleren Nutzung zugeführt worden.“
Außer dem Bodenaustausch als „harter Maßnahme“ wurden in manchen Fällen auch „weiche Maßnahmen“ ergriffen wie etwa Pflanzen von Bodendeckern oder Verdichtung der Grasnarbe, um den Direktkontakt mit dem belasteten Untergrund zu vermindern.
Die Sanierung der letzten Spielplätze soll jetzt „zeitnah“ angegangen werden. Dafür soll zunächst eine Prioritätenliste aufgestellt werden. Bis auf die zwei geschilderten Fälle ist nach Einschätzung der städtischen Umweltexperten keine Absperrung der Spiel- und Bolzplätze erforderlich.