Duisburg. .

Duisburg ist der musikalische Mittelpunkt im Revier. Stardirigent Lorin Maazel dirigiert die 8. Sinfonie, das Mammutwerk des österreichischen Komponisten Gustav Mahler. Sonntag um 18 Uhr ist die Premiere.

Seit Dienstag probte der 80-jährige Amerikaner mit 25 Chören und 1150 Sängern im Landschaftspark Es war beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit Maazel Sänger und Musiker durch das Werk führte. Und dass der geniale Musiker auch über ausreichend Stehvermögen verfügt, bewies er nicht nicht nur in der 90-minütigen Generalprobe am Freitag. Zwischen der stürmisch gefeierten „Vorpremiere“ und der Aufführung am Sonntag düste der Meister mal eben nach Rom und führte den Taktstock beim Brahms Requiem.

Als einmalige musikalische Erfahrung sehen auch viele Duisburger Sänger, die dabei waren, die Aufführung. Dr. Gernot Tromnau, ehemaliger Direktor des Lehmbruck-Museums, spricht von einem überwältigenden Erlebnis, gemeinsam mit über 1000 Sängern und riesigem Orchester auf der Bühne gestanden zu haben. Seit über 22 Jahren singt Tromnau im Philharmonischen Chor Duisburg. Er ist glücklich, dass er dieses großartige Werk mitsingen durfte. „Ich bin froh, dass unser Chor auch dazu beitragen konnte, nach den schrecklichen Ereignissen in Duisburg ein glanzvolles Ereignis mitgestaltet zu haben.“

Claudia Leiße, Grünen-Ratsfrau und Vorsitzende des Chors, bekam gar eine Gänsehaut, als sie Chor und Orchester zum ersten Mal hörte.

Beate Kostka, Pressesprecherin der Uni Duisburg/Essen, beeindruckte vor allem, wie homogen der riesige Klangkörper wirkte. „Ich hatte bei aller Größe des Chores trotzdem noch das Gefühl, als Individuum mitzusingen.“ Das Ereignis bleibt für sie unvergessen. Es passe wunderbar: 100 Jahre nach der Uraufführung erklinge das Werk im Duisburger Landschaftspark. „Da kann man nur glücklich sein und sagen, ich war dabei.“

Das empfindet auch Friedhelm Fritschen. Der 63-Jährige ist ehrenamtlich im Verein Gemeinsam gegen Kälte Duisburg engagiert und singt seit 19 Jahren im Philharmonischen Chor. Es sei fantastisch: „Vor mir standen Sänger aus Bochum, hinter mir Essener. Sie ist beeindruckend, diese funktionierende Gemeinschaft, die Harmonie, die sie erreicht hat.“ Leistung weiß auch der Maestro zu schätzen. Mit Kusshändchen bedankte er sich nach der Generalprobe bei den Sängern.