Duisburg. .
Blumen gab’s beim Parteitag der Duisburger SPD für eine ganze Riege von Amtsneulingen mit rotem Parteibuch: NRW-Innenminister Ralf Jäger, Staatssekretärin Zülfiye Kaykin und für Gisela Walsken, künftig Regierungspräsidentin in Köln.
Kritik, und zwar reichlich, gab’s für einen altgedienten Amtsinhaber, Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU). „Der Ruf nach Rücktritt ist mehr als gerechtfertigt“, erklärte Bärbel Bas, stellvertretende Vorsitzende der Duisburger SPD. Fehler im Nachgang der Loveparade warf sie ihm vor und ein Verhalten, für das sie sich „richtig geschämt“ habe.
An die Christdemokraten im Rat der Stadt appellierte Bas, am kommenden Montag, den Weg für eine Abwahl Sauerlands freizumachen, damit die Bürgerinnen und Bürger über ihr Stadtoberhaupt bestimmen können. Bas: „Wir wissen nicht, wie das dann ausgeht. Aber auch wenn das Votum anders als von uns gewünscht ausfällt, kann die Stadt wieder nach vorn sehen.“
Im selben Sinne äußerte sich auch Jürgen C. Brandt, Sauerlands Gegenkandidat bei der Kommunalwahl 2009: „Wir wollen, dass die Menschen nach einer Krise im Lichte der neuen Tatsachen entscheiden, wer sie in den nächsten Jahren als Oberbürgermeister vertritt.“
Brandt dankte unter Applaus Alt-Oberbürgermeister Josef Krings, der in den Tagen nach der Loveparade-Katastrophe der Stadt eine Stimme verliehen habe und vor allem die passenden und glaubhaften Worte gefunden habe, die Sauerland „so deutlich hat vermissen lassen.“
Einstimmig beschlossen die Delegierten eine Resolution, in der den Opfern und Hinterbliebenen Anteilnahme bekundet wird. Zugleich werden die Ratsmitglieder aufgefordert, nicht in „falschverstandener Vasallentreue“ Sauerland zu unterstützen.