Aufklärung vor Verurteilung fordert der Sprecher des Grünen-Ortsverbandes Mitte: „Wir schließen uns nicht dem Stil der Auseinandersetzung der letzten Wochen an, der zum Teil öffentlich und zum Teil parteiintern ausgetragen worden ist.“

Diese Art der Kommunikation sei eines grünen Politikverständnisses unwürdig. „Alle Beteiligten sollten zu mehr Besonnenheit, Sachlichkeit und Vernunft in der Debatte zurückkehren. Andere Positionen als die der eigenen zu diskreditieren und vor allem in der Öffentlichkeit zu verunglimpfen, ist unsere Sache nicht.“

Die Androhungen von Parteiordnungsverfahren seien vollkommen untaugliche Instrumente der innerparteilichen Auseinandersetzung.

Auf der Sondersitzung des Rates am Montag, so Knabben, müssen den Ratsmitgliedern „alle zur Verfügung stehenden Sachverhalte und Fakten dargestellt und erläutert werden, die Verwaltung muss sich den Fragen der Ratsmitglieder ausführlich stellen.“

Erst nach einer Auswertung des Abschlussberichts des Gutachtens, der Sitzungen des Innenausschusses und des Rates sollen die politischen Gremien von Partei und Fraktion über ihr weiteres Vorgehen abschließend beraten.

Eine Entscheidung im Umgang mit der Forderung nach der Abwahl (oder des Rücktritts) des Oberbürgermeisters sollte laut Knabben erst danach getroffen werden. „Nach Prüfung des vorliegenden Materials empfehlen wir dem Oberbürgermeister, sich mit der Frage nach der Unterstützung seiner Position und des Vertrauens in seine Person an die Bürgerschaft der Stadt zu wenden, sobald auch hier ein einigermaßen faires Wahlprozedere erwartet werden kann.“ Der Grünen Ratsfraktion empfehle man, im Rahmen des Abwahlverfahrens dann den Weg dafür frei zu machen und dem Anliegen eines bürgerschaftlichen Votums zu folgen. Nur so lasse sich eindeutig Klarheit in der Frage der zukünftigen städtischen Repräsentanz und Führung schaffen.i