Duisburg. .

Die Schultüte ist dieser Tage ihr großer Schatz. Bei manchen herrscht grenzenlose Freude, bei anderen große Nervosität. 4285 Duisburger I-Dötzchen starteten am Dienstag in das große Abenteuer Schule.

An der GGS Obermauerstraße sind es in diesem Jahr 36 Schulanfänger. Ihre Schultüten sind fast so groß wie sie selber. Die der Mädchen sind klassisch bonbon-rosa. Auf den, zumeist blauen, Tüten der Jungs prangen Piratenschiffe, Rennwagen oder Ritter in glänzenden Rüstungen. Mit einem bunten Programm in der Aula werden sie an ihrem neuen „Arbeitsplatz“ willkommen geheißen. „Schule bedeutet nicht nur Lesen, Rechnen und Schreiben“, erklärt Schulleiterin Ursula Schwutke. Nach der kurzen Einführung versammeln sich die Schüler das erste Mal in ihrem neuen Klassenverbund. Die Kameras der stolzen Eltern arbeiten auf Hochtouren. Die kleinen Geschwister schauen sehnsüchtig zu ihren Brüdern und Schwestern. Viele von ihnen haben kleine Schultüten. Auf die ausgewachsenen Exemplare müssen sie noch ein paar Jahre warten. „Beim ersten Kind war ich sehr nervös. Adil ist jetzt mein drittes I-Dötzchen. Bei ihm ist die Nervösität und Neugier aber riesengroß“, erzählt die Mutter des Schulstarters Adil Yavuz, der nun die Klasse 1a an der Obermauerstraße besucht.

Im neuen Klassenzimmer angekommen fließen dann jede Menge Tränen. Nicht nur bei den neuen Schülern, auch bei vielen Eltern fällt der Abschied äußerst schwer. „Wir waren doch alle in der Schule. Das ist nichts schlimmes. Es macht Spaß“, beschwichtigt ein Vater seinen Nachwuchs, der aber von der Ausführung des Familienoberhauptes nicht unbedingt überzeugt scheint, sich aber tapfer die letzten Tränen aus dem Gesicht wischt. Um den Schülern den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern bekommt jeder Erstklässler einen älteren Schüler als Paten zugeteilt. Diese Paten sollen den „Neuen“ das komplette erste Jahr über zur Seite stehen. „Ich möchte Helfen, wo ich kann“, verspricht Zweitklässler Armin. „Es finden über das ganze Jahr verteilt Aktionen und Ausflüge statt, auf denen sich die Paten mit ihren Schulanfängern austauschen“, sagt Schulleiterin Schwutke.

Seit vielen Jahren werden Duisburgs I-Dötzchen übrigens nicht mehr am Montag, dem eigentlich ersten Schultag, sondern am Dienstag eingeschult. „So geht die Einschulung nicht im allgemeinen Wust des Ferienendes unter. Am Montag finden ja schon die Umzüge der Klassen statt, so dass genug Aufregung und Stress im Schulgebäude herrscht“, liefert Reinhard Wolf, stellvertretender Referatsleiter im Bereich Schulbetrieb Sekundarstufe I, die plausible Erklärung.