Duisburg. .

Wie konnte das nur passieren? Seit genau einem Monat, seit der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten, wird diese Frage immer wieder gestellt. Was in den vergangenen vier Wochen geschehen ist, fassen wir hier zusammen.

Seit genau einem Monat wird immer wieder diese eine bohrende, quälende Frage gestellt: Wie konnte das nur passieren? Die Loveparade-Tragödie am 24. Juli 2010 hat die Stadt traumatisiert. Der Schock sitzt nach wie vor tief und die Trauer wird auch weit über den heutigen 24. August 2010 bleiben. Was ist geschehen bis heute, exakt einen Monat nach diesem fürchterlichen Ereignis?

Die Ermittler arbeiten auf Hochtouren. Setzen Stein für Stein eines riesigen Puzzles zusammen. Noch haben wir nur ein diffuses Bild der Vorgänge, die die Ursache und näheren Umstände der Katastrophe noch nicht benennen oder gar erklären könnten. Eindeutige Belege? Bisher Fehlanzeige.

Es gibt bisher auch niemanden, der eine Schuld oder Teilschuld an der Tragödie eingestehen würde. Weder moralisch noch politisch, geschweige juristisch. Wo sitzen die Verantwortlichen dieses Horror-Tages, der 21 jungen Menschen das Leben kostete und über 500 Personen verletzte? Auf diese elementare Frage gibt es bisher keine Antwort. Dieses Schweigen hat dazu geführt, dass sich in die Trauer Wut mischte.

Umstrittener OB Sauerland

Umstritten war von der ersten Stunde an die Rolle OB Sauerlands. Bis heute weigert er sich beharrlich, irgendwelche Konsequenzen zu ziehen. Das Stadtoberhaupt ist abgetaucht, meidet die Öffentlichkeit und lehnt es nach wie vor ab, aus moralischen oder politischen Gründen seinen Stuhl zu räumen. Fakt ist: Adolf Sauerland hat Gelegenheiten gehabt, ein politisches Signal zu setzen und die Verantwortung zu übernehmen. Er hat diese Gelegenheit ignoriert. Seit Ruf ist auf Dauer beschädigt. Adolf Sauerland ist zu einer tragischen Figur mutiert.

Auch vier Wochen danach fehlt es im Rathaus an Führungsstärke. Nach innen wie außen. Mitarbeiter fühlen sich allein gelassen, die Öffentlichkeit getäuscht. Kaum ein Tag verging, an dem nicht irgendeine Halbwahrheit entlarvt wurde.

Doch es ist zu billig und man wird den Opfern nicht gerecht, allein den Oberbürgermeister zum Buhmann zu stempeln. Viele haben versagt an diesem 24. Juli 2010: Stadt, Polizei, Veranstalter. Vielleicht hätten auch wir Medien intensiver hinschauen und zuhören sollen.