Er wächst und wächst und wächst – der Neubau, der nach seiner Fertigstellung im kommenden Jahr das „Neue Berufskolleg Mitte“ beherbergen wird.
Etwas mehr als vier Monate nach der Grundsteinlegung ragen auf dem Areal, das in Neudorf zwischen Pappel-, Memel- und Bismarckstraße liegt, bereits weithin sichtbar erste Gebäudeteile wie die vier Treppenhäuser gen Himmel. Zu Beginn des Schuljahres 2011/12 – also in genau einem Jahr – soll das 74-Mio-Euro-Projekt fertig sein.
Die Tiefgarage, in der später einmal 450 Einstellplätze (davon 300 für Schüler) zu finden sein sollen, ist im Rohbau ebenso fertiggestellt wie die Geothermie-Anlage und das Gebäude bis zur ersten Etage. Die Planungen des in Bielefeld beheimateten Bauunternehmens Goldbeck sehen vor, dass Ende des Jahres im Gebäudekomplex mit rund 56 000 Quadratmetern Grundfläche mit den Innenausbau-Arbeiten begonnen wird. Im Januar 2011 soll der Ausbau des Verwaltungsgebäudes erfolgen. Um diesen eng gesteckten Zeitplan einhalten zu können, wird an sechs Tagen in der Woche fast rund um die Uhr gearbeitet.
In Neudorf werden die drei bisherigen Berufsschulen Burgplatz, Schinkelplatz und Nahestraße unter einem modernen Dach vereint. Da die Gebäude an den bisherigen Standorten nicht denkmalgeschützt sind, sollen sie nach dem erfolgten Umzug aller Schüler zur Bismarckstraße abgerissen werden. Bei der Grundsteinlegung im April hatte Baudezernent Jürgen Dressler angedeutet, dass er die „attraktiven, innenstadtnahen Flächen am Burgplatz für neue Wohn- und Bürogebäude“ nutzen möchte. Einige Freiflächen für „erlebbaren Raum“ sollten aber bleiben. Auch das sieht der Masterplan von Star-Architekt Sir Norman Foster vor.
Bei dem Neubau handelt es sich um eines jener so genannten PPP (Private Public Partnership)-Projekte. Das bedeutet, dass die Baufirma Goldbeck für die Planung, die Finanzierung, den Bau, die Instandhaltung und die Bewirtschaftung des „Neuen Berufskollegs Mitte“ verantwortlich – die Stadt Duisburg im Gegenzug in den nächsten 25 Jahren eine Miete in Höhe von 7,8 Mio Euro jährlich entrichtet. Das beschert der Stadt Einsparungen in Höhe von 6,1 Mio Euro. Zudem wurde vertraglich geregelt, dass die Stadt das Schulgebäude nach Ablauf der 25 Jahre in einem optimalen Zustand übergeben bekommt. Das Grundstück bleibt in der gesamten Zeit in Besitz der Stadt.