Duisburg. .
Als vertane Chance, sich bei den Opfern und deren Angehörigen zu entschuldigen und die politische Verantwortung zu übernehmen, bezeichnet die SPD-Fraktion das Interview des Oberbürgermeisters am Sonntagabend.
Überrascht sei man darüber, dass Adolf Sauerland in zwei Wochen „Antworten auf alle Fragen“ geben wolle, was selbst den Staatsanwälten wohl kaum gelingen werde. Dies mache deutlich, dass er sich weiterhin mit Hilfe der Anwaltskanzlei und des PR-Beraters „reinwaschen“ wolle.
Der Vorsitzende der DGB-Region Niederrhein,Rainer Bischoff (SPD, MdL), erklärte: „Auch der teuerste PR-Berater ersetzt nicht die zwingend notwendige, politische Konsequenz des Rücktritts des Oberbürgermeisters.“ Dabei weist Bischoff darauf hin, dass die Forderung nach einem Rücktritt kein parteipolitisches Geplänkel sei. Es gehe um „das verloren gegangene Image und die wieder zu gewinnende Handlungsfähigkeit der Stadt“.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dieter Kantel, zeigte sich überrascht von der Erklärung des OB, dass die Stadt - mit einer Ausnahme - bislang aus Datenschutzgründen keinen Kontakt zu den Angehörigen der Todesopfer habe. Er hält weiter daran fest, dass seine Fraktion erst weitere Fakten wissen wolle, bevor es zu einer Entscheidung über die Beteiligung an der Abwahl komme. Die Linke bezeichnete die Sendung des WDR als ein „peinliches Schönwaschprogramm“. Sauerlands Einlassung, die Stadt habe aus Datenschutzgründen keinen Kontakt zu den Angehörigen, hält man dort für eine Farce.