Duisburg..
Viel Neues hatte der elfte Verhandlungstag im Mordprozess gegen den 31-jährigen „Hell’s Angel“ Timur A. vor dem Duisburger Landgericht nicht zu bieten.
Eine 45-jährige Expertin des Landeskriminalamtes stellte ein Gutachten zur Schussrichtungsermittlung vor. Warum der Tatort allerdings lasertechnisch an Millionen von Punkten vermessen worden war, wurde nicht deutlich. Schließlich soll der Angeklagte am 8. Oktober 2009 ja nicht von einem 500 Meter entfernten Hochhaus geschossen haben, sondern einen 31-jährigen „Bandido“ vor dem „Fat Mexican“ aus einem Auto heraus aus nächster Nähe niedergestreckt haben. Zudem musste die LKA-Bedienstete zugeben, dass das Flugverhalten der Geschosse nicht in die Projektion mit eingeflossen sei. „Wir sind ja nicht als Ballistiker ausgebildet“, so die Zeugin.
Einen scharfen Wortwechsel zwischen Verteidigung und einem Ermittler der Mordkommission hatte es bereits beim zehnten Verhandlungstag am Montag gegeben. Der Polizist hatte berichtet, dass Timur A., nachdem er sich am 9. Oktober 2009 selbst gestellt hatte, ihm von der Tat erzählt habe. Danach will A. geschossen haben, weil sein Opfer angeblich zum Hosenbund gegriffen habe. Einer der beiden Verteidiger fuhr dem Zeugen in stundenlanger Befragung mehrfach über den Mund, unterstellte ihm oberlehrerhaftes Verhalten.
Der Prozess wird Ende des Monats fortgesetzt.