Duisburg. .

Studenten spielen Botschafter. Bei der UN-Simulation mit internationaler Beteiligung suchen Studierende realitätsnah und genauso ernsthaft wie bei richtige Debatten nach Lösungen für Atomwaffensperrvertrag und Finanzmarktregulierung.

Menschenrechtsverletzungen, Abrüstung und der Klimawandel – wenn zu wichtigen Themen weitreichende Entscheidungen getroffen werden, beschäftigen diese nicht nur die Weltpolitik. 190 Studierende aus vielen Nationen, u.a. Afghanistan, Bangladesch, China, Indien, Kanada, Pakistan und Nigeria werden sich damit vom 8. bis zum 12. Juni auseinandersetzen. Sie besuchen an der Universität Duisburg-Essen eine internationale UN-Simulationstagung, die Teil des Kulturhauptstadt Ruhr 2010-Programms ist. Unter dem Dach der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) kooperieren verschiedene Institute und der Verein DuEMUN bei der „DuEMUN VI – Ruhr Model United Nations“.

Während der Tagung werden Entscheidungsabläufe vom UN-Sicherheitsrat, von der Generalversammlung, der G 20 und dem Rat der EU simuliert. Die Delegierten vertreten in Organen der UN und der EU die Interessen ‚ihres’ Landes und verabschieden Resolutionen – das macht Weltpolitik verständlich und greifbar. Zu den insgesamt acht Themen gehören die Zukunft des Atomwaffensperrvertrags, über den eine gerade beendete UN-Konferenz in New York verhandelt hat, die Kontrolle des globalen Finanzmarktes und die Zwangsbeschneidung junger Frauen.

Nicht nur die große Politik steht auf der Tagesordnung: „Diese Tagungen erweitern unsere Partnerschaften mit internationalen Universitäten“, so Prof. Tobias Debiel, Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden. Bei der Begegnung geht es auch um das vielseitige Ruhrgebiet. Kolja Brandtstedt, Vorsitzender des DuEMUN, freut sich darauf, den Gästen kulturelle und politische Einrichtungen der Region zu zeigen.

Für die Eröffnungsveranstaltung am 8. Juni um 17 Uhr im Audimax am Campus Duisburg ist eine Podiumsdiskussion über die Weiterverbreitung nuklearer Waffentechnologie geplant. Dabei werden u.a. Dr. Michael Broer (Bundesverteidigungsministerium und Generalstab der Bundeswehr), William Moeller (Mitarbeiter der US-amerikanischen Botschaft in Berlin und Leiter der dortigen politisch-militärischen Abteilung), Prof. Dr. Götz Neuneck (Stellv. wiss. Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg) und Dr. Christoph Zöpel (früherer Staatsminister im Auswärtigen Amt) interessante Standpunkte vertreten.