Duisburg. .
Trotz aktueller Leerstände im City-Palais befürworten Center-Manager André Kempken und der erfolgreiche Weinhändler Jonni Zyta das Gastro-Konzept des Centers am König-Heinrich-Platz.
„Ein bisschen Mut muss sein. Ich bin überzeugt, das wird schon alles werden. Das Haus wird ein Treffpunkt der Duisburger.“ In die Reihe der Pessimisten, die die Zukunft des City-Palais düster sehen, will sich Jonni Zyta nicht einreihen. Der 55-jährige Gastronom sieht durch die aktuellen Leerstände in dem Innenstadtcenter keinen Grund, an der Zukunft des Standorts zu zweifeln. Er selbst hat Erfolg mit seinem Konzept. „Ich sehe absolut keinen Grund zu klagen, im Gegenteil.“
„Viva Vinus“, Zytas Weinhandlung und Treffpunkt zum Probieren, Plaudern und für einen kleinen Imbiss boomt. Und zwar so, dass abends und an Wochenenden ohne Reservierung oft kein Platz mehr zu haben ist. „Wir waren sogar gezwungen zu erweitern“, so der Inhaber, „haben insbesondere für die Bewirtung von Gruppen, die Geburtstage feiern wollen oder Ähnliches, eine Ladenfläche nebenan hinzugenommen.“
Meist seien es „kaufmännische Fehler“, die zum Aus eines Lokals führen
„Kaufmännische Fehler“, meint Jonni Zyta, der auch Kontaktmann aller City-Palais-Gastronomen ist, „sind es meist, die zum Aus eines Lokals führen.“ Abgesehen von einer soliden wirtschaftlichen Basis komme es auch auf Qualität an, auf freundliches Personal und nicht zuletzt darauf, „dass der Chef auch da ist und nach dem Rechten sieht.“
Zyta blickt nach vorn – auch nach dem jüngsten Wegfall des italienischen Restaurants Bocconcino: „Ich könnte mit dort gut eine Erlebnisgastronomie vorstellen, zum Beispiel ein Brauhaus mit gut bürgerlicher Küche“, regt er an. Auch für die anderen leerstehenden Lokalitäten gegenüber hat er einige Ideen. „Ein guter Steak-Point oder begabte Jungköche mit einem guten Fisch-Angebot“ kann er sich vorstellen.
Was gebraucht werde, da ist er mit Center-Manager André Kempken einig, seien zugkräftige Angebote „die zu unserem sehr gemischten Publikum passen“.
Das Gesamtkonzept des City-Palais, im hinteren Teil des Erdgeschosses eine gastronomische Insel vorzuhalten, stellen beide nicht in Frage. Kempken: „Das ist vertraglich festgelegt. Und weder die Center-Eigentümerin HannoverLeasing aus Pullach noch das Management vor Ort sehen zurzeit die Notwendigkeit, es zu ändern.“
Delikatessen, Fisch, all das sei denkbar.
Wobei er betont, dass man ständig im Gespräch bleibe, um Lösungen zu finden, die auf Duisburg zugeschnitten seien. In der Sache gibt es auch schon Bewegung. Der Center-Manager: „Für die Bocconcino-Fläche stehen wir in Verhandlung mit einem Betreiber, der deutsche Küche bietet.“ Bei einer Einigung könne auf der verwaisten, großen Restaurantfläche dann im Herbst Neueröffnung sein.
Auch fürs schon länger geschlossene Caféhaus zur Landgerichtsseite ist Neues geplant: „Wir möchten dieses Lokal und das ebenfalls leerstehende frühere Thai-Restaurant zusammenfassen und dort wieder ein italienisch geprägtes Angebot ansiedeln.“
„Ich will nichts schönreden“, betont André Kempken, „aber es gibt immer mehrere Gründe, warum ein Lokal scheitert. Auf jeden Fall möchten wir das Angebot im City-Palais verbessern und suchen dafür Betreiber, die dazu beitragen mit individuellen, frischen Geschäftsideen.“
Delikatessen, Fisch, all das sei denkbar. Zudem habe der erfolgreiche Teil der Palais-Gastronomen wie Weinhandel, Sushi, Currybar, Chinalokal, sogar die Eisdiele, schon eine ungewöhnliche Zusammenarbeit erprobt: Jeder serviert seine Spezialitäten auf Wunsch der Gäste beim anderen.