Duisburg. .

Wieder ging es um einen Jubilar beim Klavier-Festival: Am Donnerstag war es Chopin, am Sonntag widmeten sich Elena Bashkirova und das Erlenbusch-Quartett in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Robert Schumann.

Sehr klug die Programm-Konzeption: Beginnend mit Schumanns Sonate für Violine und Klavier Nr. 1, erweiterte sich die Besetzung über ein Quartett bis zum Quintett. So konnte das Publikum Konstanten und Entwicklungen im kammermusikalischen Werk nachvollziehen.

Zum Auftakt spielte Elena Bashkirova mit ihrem Sohn Michael Barenboim, der Primarius des Erlenbusch-Quartetts ist. Ehemann und Vater Daniel Barenboim, der am Vortag noch Wagners „Rheingold“ an der Mailänder Scala dirigiert hatte, saß aufmerksam lauschend in Reihe 8.

War der erste Satz noch zu sehr im beständigen Mezzoforte gehalten, so wurde der Mittelsatz sehr fein und liedhaft ausgesungen und das sich unablässig vorantreibende Finale mit unterschwelligem Witz musiziert. Damit waren Grundstimmungen auch weiterer Werke konzipiert.

So war der treibende Finalgestus der Sonate auch im Scherzo des Quartetts zu hören, und die liedhafte zarte Stimmung des Sonaten-Allegretto tauchte im Andante Cantabile des Quartetts und in den lyrischen Momenten des Quintett-Trauermarsches auf. Bewundernswert, wie die Pianistin und das Quartett den Facettenreichtum von Schumanns Musik erkundeten, die Brüchigkeit des Werkes betonten, aber immer den großen Bogen im Auge behielten.

Wie genau die Künstler aufeinander eingespielt sind, war sichtbar: Elena Bashkirova und Michael Barenboim suchten während der Sonate kein einziges Mal den Blickkontakt, spielten aber wie aus einem Guss. Auch beim Musizieren als Quartett oder Quintett gab es keine Zeichengebung, nicht einmal ein Umherschauen zwischen den Sätzen. Michael Barenboim setzte nur mit kräftigem Kopfnicken das Startzeichen und schon setzte das Ensemble punktgenau ein.

Das Publikum applaudierte trampelnd, und auch Daniel Barenboim spendete der Gattin und dem Sohn sowie deren Musikpartnern Beifall.