Duisburg. .
Tanz ist Bewegung, Fotografie ist der fixierte Augenblick. Ursula Kaufmanns Bilder atmen Dynamik, scheinen die vorangegangene und die folgende Bewegung mit abzubilden.
In ihrer Ausstellung „Pina Bausch. Getanzte Augenblicke“, die am 29. Mai um 17 Uhr in der Cubus-Kunsthalle im Kantpark eröffnet wird (und bis 31. Juli bleibt), ist die Ikone zeitgenössischer deutscher Tanzkunst nur einmal zu sehen: Als Tänzerin in „Café Müller“ 2006 – in einem Alter, in dem vor ihrer Tanz-Revolution ein solcher Auftritt kaum möglich gewesen wäre.
1975 sah Ursula Kaufmann zum ersten Mal „Frühlingsopfer“ von Pina Bausch. „Das hat mich total fasziniert und begeistert; es hat mich nie mehr losgelassen“, sagt die Fotografin. Seit 1984 begleitet sie die Bausch-Produktionen – bis hin zur letzten. Und auch das letzte Bild der 2009 gestorbenen Künstlerin hat sie gemacht.
Die Ausstellung in der Cubus-Kunsthalle dokumentiert fast 25 Jahre Wuppertaler Tanztheater, dazu ist „Junges Tanztheater“ zu sehen. Dabei wird deutlich, wie Pina Bausch die nachfolgende Generation geprägt hat. Zu sehen sind Produktionen, die an der Folkwang-Schule in Essen oder am am Tanzhaus NRW in Düsseldorf entstanden sind.
Die Bilder von Ursula Kaufmann rufen eindringlich in Erinnerung, was Pina Bausch alles bewegt hat. Sie holte alte und junge Tänzer mit Charakter auf die Bühne, sie bezog Alltagsgegenstände wie Wäschekörbe oder Nähmaschinen in ihre Inszenierungen ein, sie schuf Bilder mit Wasser, Erde und Rosen. Sie konnte Melancholisches, aber auch Witziges ausdrücken, wenn sie beispielsweise in der Produktion „Nur Du“ (1996) einer Tänzerin in einem Pas de deux einen Büstenhalter aus Bierbechern verpasst.