Duisburg. .

Der Duisburger Rat hat die Hundesteuer rückwirkend zum 1. Januar 2010 erhöht. Je mehr Hunde jemand hat, desto höher wird der Aufschlag pro Tier. Hundehalter klagen, die Stadt biete für die Einnahmen keine Gegenleistungen.

Hundehalter müssen tiefer in die Tasche greifen, denn der Rat der Stadt hat beschlossen, die Hundesteuer rückwirkend zum 1. Januar 2010 zu erhöhen. Besonders Besitzer mehrerer Hunde bekommen die Änderungen deutlich zu spüren.

Während der Steuersatz für einen Hund um jährlich 18 Euro erhöht wurde, muss man für zwei Hunde jeweils 36 Euro mehr bezahlen und für drei oder mehr Hunde sogar 42 Euro pro Hund.

Deutlich mehr

Ursprünglich war aber auch eine andere Variante diskutiert worden. Demnach sollten die Steuersätze den Höchstsätzen angepasst werden, die derzeit in Oberhausen erhoben werden. Dann würde man jetzt für einen Hund 156 Euro, für zwei jeweils 216 Euro und für drei jeweils 252 Euro bezahlen – also deutlich mehr.

Nichtsdestotrotz ärgert sich Martin Mayer (54) aus Homberg, Schichtleiter bei Bayer, über die neuen Kosten. Er und seine Frau besitzen drei Bouvier des Flandres. Das sind belgische Hüte- und Treibhunde. Das Paar hat jetzt 126 Euro mehr Ausgaben im Jahr. Der Hundesteuersatz in Duisburg lag bisher im Vergleich zu anderen Städten in NRW im mittleren Bereich, jedoch werde dies nicht mit ausreichenden Gegenleistungen für die Hundehalter vergolten, klagt Martin Mayer.

„Willkommene Geldquelle“

Er geht mit seinen Hunden gerne auf der Rheinwiese in Homberg spazieren, aber ist nicht der Meinung, dass die sich in einem hundegerechten Zustand befinden. Seine drei Lieblinge Ivan (2), Isabell (5) und Pepe (8) kosten ihn jetzt schon „mindestens 2000 Euro im Jahr“, darin enthalten sind neben der Hundesteuer unter anderem das Futter, Versicherungen und Tierarztbesuche. Noch einmal würde er sich jetzt nicht mehr als einen Hund anschaffen, das sei ihm zu kostspielig.

„Für die Stadt ist die Hundesteuer eine willkommene Geldquelle. Man kassiert ab, aber es kommt nichts zurück“, sagt Martin Mayer. Natürlich ist er sich darüber bewusst, dass die Hundesteuer nicht zweckgebunden ist, jedoch solle die Stadt sich darüber Gedanken machen, ob das auch eine vernünftige Regelung sei.

Beim Duisburger Tierheim werden nach der Steuererhöhung aber nicht mehr Hunde abgegeben, und das Amt für Rechnungswesen und Steuern rechnet auch nicht damit, dass es in Zukunft mehr steuerhinterziehende Hundehalter geben wird. Noch also scheint die Tierliebe der Duisburger stärker zu sein, als ihre Geldsorgen.