Duisburg. .
In Duisburg erinnern seit Samstagmittag 18 gelbe Schachtzeichen-Ballone an frühere Bergbau-Standorte. Nur ein einziger davon befindet sich südlich der Ruhr. In Neuenkamp. Dort, wo bis 1963 die Schachtanlage „Franz Ott“ in Betrieb war.
Seit Samstagmittag hat die Sonne ihr Monopol am Himmel über dem Revier verloren. Die Aktion Schachtzeichen schickte 312 gelbe Ballons in die Höhe - 18 davon alleine in Duisburg (im Bild oben und im Teaserbild das Schachtzeichen am Hamborner Schacht Thyssen 1/6). Die leuchtend gelbe Kugel an der Lilienthalstraße in Neuenkamp ist dabei die einzige Markierung in Duisburg südlich der Ruhr. Sie thront in 80 Meter höhe über dem Sportplatz, hat einen Durchmesser von circa 3,50 Metern - und ist eine Hommage an die ehemalige Schachtanlage „Franz Ott“, die von 1912 bis 1963 in Betrieb war.
Nur wenige Meter neben dem alten Zechengelände wird der Auftakt der Schachtzeichen im Dietrich-Krins-Weber-Zentrum gefeiert. „Der Bergbau hat unsere Region geprägt. Das wollen wir im Kulturhauptstadtjahr noch einmal verdeutlichen“, erklärte Dr. Lothar Tacke, Bezirksvertreter Neuenkamps, bei der Eröffnung. Manfred Jakobs, Mitglied des ansässigen Ortsvereins, hatte anlässlich der Schachtzeichen alle seine Schätze im Dietrich-Krins-Weber-Zentrum aufgebaut: Seit Jahren sammelt er alles, was mit der Schachtanlage „Franz Ott“ und dem Bergbau zusammenhängt. „Viele Leute haben mir geholfen. So haben wir viele tolle Sachen zusammengetragen.“ So konnte man im Herzen Neuenkamps am Smastag außer dem gelben Ballon also auch ein echtes Unter-Tage-Telefon, Koksreste und Knappschaftsbriefe bestaunen.
Die alten Zeiten
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Der MGV-Liederkranz gab passend zum Anlass alte Bergmannslieder zum Besten. „Viele der Leute, die hier sind können sich noch an die alten Zeiten erinnern. Andere kommen her, um zu sehen, wie es war“, sagt Jakobs. Er selbst kennt „Franz Ott“ - übrigens auch Zeche Java oder Diergardt III genannt - nur aus Erzählungen. Hat sich aber schnell für die Geschichten begeistern können: „Mich freut es, dass die alten Zechen durch das Projekt Schachtzeichen mal wieder im Focus stehen.“ Mit einem Diavortrag erinnerte er auf der Festveranstaltung noch einmal an vergangene Zeiten.
Mit Sport und Kultur wird die ganze Woche in Neuenkamp gefeiert. „Wir wollen mit viel Spiel , Spaß und Spannung an die alten Zeiten erinnern“, blickt Dr. Lothar Tacke auf die kommenden Tage. Die Schachtzeichen-Ballone in der Kulturhauptstadt steigen noch bis zum 30. Mai in der Luft.