Duisburg. .
Der Stifterverband hat die Innovationsfabrik der Universität Duisburg-Essen zur Hochschulperle des Monats Mai gekürt.
Im Anfang war das Post-It. Die kleinen gelben Haftzettel pflastern die Wände und geben beredtes Zeugnis der vielen Geistesblitze, die die Innovationsfabrik seit ihrer Gründung Ende 2008 hervorgebracht hat. Grund genug für den Stifterverband, sie zur „Hochschulperle“ des Monats Mai zu küren.
Geld ist mit der Auszeichnung nicht verbunden, wohl aber Ruhm und Ehre, die Aussicht auf die Perle des Jahres und: „Unsere Arbeit wird kommuniziert, der Stifterverband ist superbekannt und stellt uns bundesweit vor“, freut sich Wolf-Thomas Nussbruch, Transferreferent der Universität Duisburg-Essen und Leiter der Innovationsfabrik.
Wer glaubt, die Uni sei ein Elfenbeinturm, der muss mal in den Keller gehen. Im Untergeschoss des Gebäudes an der Geibelstraße hat Nussbruch sein Refugium. „Wir verbinden Design und Wissenschaft, denken in Produkten, machen Abstraktes sichtbar und greifbar, zapfen den inneruniversitären Wissenspool an und sind interdisziplinär.“ Wenn hier angehende Kommunikationswissenschaftler, Betriebswirte und Industriedesigner aufeinander losgelassen werden, gibt’s am Ende etwa den „Rescuecopter Lotte“, eine kleine fliegende Drohne, die als leuchtende und tutende Warnung in engen Straßenschluchten dem Rettungswagen vorausfliegt und in der Kreuzung Alarm schlägt, damit andere Verkehrsteilnehmer anhalten können.
Ein anderes Team entwickelte „e-gricola“, eine Solaranlage für Entwicklungsländer, die parallel Energie produziert und Pflänzchen zum Keimen bringt. All das sind Ideen, die bis zur Produktreife noch ein paar Jährchen bräuchten, die aber zum einen Interesse in der Wirtschaft finden und zum anderen bei den Studierenden produktorientiertes Denken schulen, erklärt Nussbruch.
Sein neuester Traum besteht zumindest virtuell und ist ganz eigennützig: Die Innovationsfabrik soll überirdisch wachsen. Intensiv arbeitet der Geograph an Sponsoren, denn an den „Keksdosen“ an der Mülheimer Straße will Nussbruch in eins der Stelzengebäude ein Erdgeschoss ziehen - „wie ein Berliner Loft, eine Fabrik aus Hightech und Schlichtheit, mit einer interaktiven Wand und der Zettelwirtschaft“, träumt Nussbruch. Da sind sie wieder, die Post-Its.